Ein Seil mit drei Enden und Ekstase im Rathaus

Riegelsberg · Die Galerie im Rathaus Riegelsberg war bis auf den letzten Platz besetzt, als dort am Donnerstag Zauberkünstler und Entertainment-Ass Kalibo für Erstaunen und gute Laune sorgte.

"Die Leute denken immer, Zauberer haben alles im Ärmel, dabei lassen sie ganz unsere Hosentaschen außer Acht..." Das Publikum lacht und klatscht. Groß und Klein sind bester Laune, alle Augen gespannt auf die Bühne gerichtet, wo Zauberer Kalibo seine Comedy-Magic-Show eröffnet.

Der instruiert sein Publikum, wie er gerne zu Beginn einer Show begrüßt sein möchte. "So eine Art Ekstase im Rathaus - geht das?" Nachdem nach Fernsehshow-Vorbild ein "Einklatscher" aus dem Publikum bestimmt ist, und alle Absprachen getroffen sind, kann es losgehen. Unter frenetischem Applaus betritt der "Taschenspieler" abermals die Bühne. Sein Blick streift wach durch das Publikum, immer bereit, einen der Zuschauer zum Assistieren auf die Bühne zu lotsen. Als ersten trifft es Jason, 13, der bei einem Seiltrick helfen soll. "Optische Täuschung und Verwirrung sind alles beim Zaubern", verrät der Zauberer verschmitzt und präsentiert - ein Seil mit drei Enden!
Gefährlicher Kartentrick

Dabei ist Trick nicht gleich Trick, denn "Kartentricks finde ich furchtbar!", gesteht Kalibo. Und lässt sich jedoch nicht lange bitten, einen ebensolchen zu zeigen - perfekt bis auf die letzte Karte. Dagmar aus den hinteren Reihen ("ihr braucht euch da gar nicht zu verstecken, ich sehe euch!") assistiert dem großen Zauberer , der mal eben so als Requisite eine echte amerikanische Waschbärfalle ausgepackt hat. "Das ist der gefährlichste Kartentrick aller Zeiten", kündigt Kalibo an, bevor die Falle zuschnappt und einen zur Demonstration platzierten Kugelschreiber zerfetzt.

Es ist ein fröhlicher Abend, an dem das Publikum weder seinen Augen noch seiner Wahrnehmung trauen kann. Mal lässt Kalibo den Ehering von Kirsten verschwinden ("Experiment impliziert immer, dass es schief gehen könnte!") - und ihn letztlich wieder an seinem Schlüsselbund auftauchen. Dann befreit er sich auf spektakuläre Art und Weise aus der "Zwangsjacke des Todes". "Kann man davon leben? Oder zu Saarländisch: Mache Sie nur das do?", kürt Kalibo zu einer der am meisten gestellten Fragen zu seiner Person. Statt einer "echten" Antwort hat er Tricks parat, wie Zauberer sich ihr Geld verdienen - Markus aus dem Publikum wird mal eben einen fünfzig Euroschein los.

Kalibo präsentiert sich an diesem Abend als absoluter Publikumsliebling. Durch sein loses Mundwerk und seine liebenswert-komische Art zaubert er dem Auditorium ausnahmslos ein Lächeln ins Gesicht und Fragezeichen in die Augen.

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