Ein Nachmittag mit Ringelnatz

Unter dem Motto "Und auf einmal steht es neben Dir..." Ulrike Donié lässt die Texte lebendig werden. Sie kostet ihre Komik aus, nimmt aber auch die leisen Töne auf. Manchmal glaubt man gar, den Meister selbst zu hören. Tanja Endres-Klemm greift musikalisch die Stimmungen auf, entwickelt sie mit verschiedenen Geräuschemachern, Saxophonen und einer Bass-Klarinette in musikalische Hochform und begeistert mit ihren Soli. Virtuoses Akkordeonspiel

 Erweisen Joachim Ringelnatz die Ehre: Helga Lippert, Tanja Endres-Klemm und Ulrike Donié (v.l.n.r.). Foto: Gemeinde Tholey

Erweisen Joachim Ringelnatz die Ehre: Helga Lippert, Tanja Endres-Klemm und Ulrike Donié (v.l.n.r.). Foto: Gemeinde Tholey

Foto: Gemeinde Tholey

Unter dem Motto "Und auf einmal steht es neben Dir..." Ulrike Donié lässt die Texte lebendig werden. Sie kostet ihre Komik aus, nimmt aber auch die leisen Töne auf. Manchmal glaubt man gar, den Meister selbst zu hören. Tanja Endres-Klemm greift musikalisch die Stimmungen auf, entwickelt sie mit verschiedenen Geräuschemachern, Saxophonen und einer Bass-Klarinette in musikalische Hochform und begeistert mit ihren Soli.

Virtuoses Akkordeonspiel

Helga Lippert hält nebenbei das Publikum in Schwung und bringt mit ihrem virtuosen Akkordeonspiel genau den richtigen Ton rein, den sich mit Sicherheit auch Joachim Ringelnatz als Seemann Kutteldatteldu gewünscht hätte.

Joachim Ringelnatz (1883 bis 1934) verband Sinn und Unsinn eng miteinander: satirisch, heiter grotesk und bisweilen erschütternd ernst.

Seine Gedichte sind unvergleichlich in ihrer Turbulenz von Einfällen, ihrer Form, ihrer unverschämten Salonwidrigkeit aber auch verschämten Herzenswärme, Poesie in demütiger Innigkeit.

Er bewahrte sich mit einer offenen Kinderseele das Staunen über die Welt, auch über kleine Dinge.

Anfang 1933 wurde Ringelnatz verboten - seine Bücher, seine Auftritte, obwohl er nicht eigentlich ein politischer Dichter war. Aber die Nazis störte seine Offenheit über alles Geschlechtliche, seine respektlose Einstellung zum deutschen Ideal der Körperertüchtigung, seine Abneigung zu den deutschen Tugenden von Anstand und Sitte.

Durch das Verbot seiner Kunst verarmte er sehr schnell und starb im November 1934.

Bei seiner Beerdigung spielte man sein Lieblingslied, das Lied von der weißen Taube, La Paloma.

Alle Informationen unter www.riegelsberg.de

 Schon zu Ringelnatz' Zeiten populär: das Akkordeon. Foto: Fotolia/pitrs

Schon zu Ringelnatz' Zeiten populär: das Akkordeon. Foto: Fotolia/pitrs

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Ein Nachmittag mit Ringelnatz Eintritt: 6 Euro Beginn: 15.30 Uhr Galerie im Rathaus Kartenvorverkauf: Bürgerbüro der Gemeinde Riegelsberg , Saarbrücker Straße 31 Schreibwaren Zapp, Kirchstraße 14, 66292 Riegelsberg Telefonisch: (0 68 06) 930-0 und an der Abendkasse

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