Ein kleiner Aufbruch

Püttlingen · Nach acht Jahren in den Püttlinger Pfarreien wechselt Heidelinde Bauer nach Riegelsberg. Ursprünglich Diätassistentin, war sie nach einem Theologie-Fernstudium in den Kirchendienst berufen worden.

 Pfarrer Hans-Maria Thul und Gemeindereferentin Heidelinde Bauer bei deren Verabschiedung. Foto: Jenal

Pfarrer Hans-Maria Thul und Gemeindereferentin Heidelinde Bauer bei deren Verabschiedung. Foto: Jenal

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"Manchmal habe ich mir ein Bein ausgerissen und am Ende des Tages gedacht, ich wäre besser Handwerker geworden, dann hätte ich jetzt ein fertiges Werkstück in meinen Händen. Aber manchmal sind mir auch Dinge geglückt aus heiterem Himmel zwischen Tür und Angel." Das sagte Heidelinde Bauer bei ihrer Verabschiedung im Pfarrheim Liebfrauen. Die Gemeindereferentin der Pfarrengemeinschaft Püttlingen wechselt nach Riegelsberg. Statt ihre Beweggründe für den Wechsel umständlich in Worte zu fassen, ließ sie Hermann Hesse sprechen: "Nur wer bereit ist zu Aufbruch und Reise, mag lähmender Gewohnheit sich entraffen."

Der Dienstantritt vor acht Jahren war ein Neubeginn. Bis dahin war Heidelinde Bauer als Diätassistentin und Ernährungsberaterin tätig. Mit Mitte 30 habe sie gedacht, sie könne doch nicht ihr ganzes Leben lang über Essen und Trinken reden. Sie suchte nach einem neuen Aufgabenfeld. Da sie von Jugend an in Quierschied im kirchlichen Bereich ehrenamtlich tätig war - als Katechetin, Lektorin und Kommunionshelferin - entschloss sie sich zum Theologiestudium und belegte Fernkurse an der katholischen Akademie in Würzburg. Die zweijährige Ausbildungszeit als Gemeindeassistentin führte sie in die Pfarreiengemeinschaft Liebfrauen und Bonifatius. 2006 beauftragte sie der Trierer Weihbischhof Jörg Peters zur Gemeindereferentin.

Wie umfangreich das Aufgabenfeld einer Gemeindereferentin ist, konnte man an den Abschiedsworten ersehen: 15 Vertreter der Püttlinger Pfarreien fassten ihre Erfahrungen zusammen. So erfuhr man beispielsweise, dass Heidelinde Bauer die Aktion Sorgenfänger initiiert hat. Dabei konnte man, egal ob katholisch oder nicht, an einem Stand auf dem Kardinal-Maurer-Platz seine Sorgen loswerden. In der Kirche wurde dann ein Rosenkranz gebetet.

"Ich weiß noch genau wie es war, als sie hier vor acht Jahren ankam. Ich habe das Bild vor mir, wie sie bei der Krankenkommunion die Hand des Kranken hielt. Er wollte sie gar nicht mehr loslassen", erinnerte sich Irmgard Annen. Frauenarbeit und Trauerbegleitung waren wichtige Arbeitsfelder. Winfried Großmann vom Arbeitskreis Trauerbegleitung meinte, Heidelinde Bauer habe die Gabe des Zuhörens. Deswegen wurde sie, wie Pfarrbüromitarbeiterin Patricia Winter erklärte, gerade für Frauen beliebte Ansprechpartnerin. Heidelinde Bauer wird ihre Arbeit in der Pfarreiengemeinschaft Riegelsberg, zu der auch Herz Jesu Köllerbach gehört, fortführen. Die Stelle der Gemeindereferentin in der Püttlinger Pfarreiengemeinschaft ist nun vakant, ebenso die Diakonstelle. "Aber wir vertrauen auf baldige Zusagen aus Trier", sagte Pfarrer Hans-Maria Thul.

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Zur Person Heidelinde Bauer (48) lebt in Quierschied, ist mit einem Techniker verheiratet und hat drei erwachsene Töchter. Die beiden älteren sind selbstständig tätig, die jüngste (22) studiert. Hobbys der Gemeindereferentin sind lesen ("am liebsten Lyrik und Spirituelles") und Acrylmalerei, "dabei versuche ich, meine Empfindungen auszudrücken". hof

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