Riegelsberg. "Das darf doch nicht wahr sein! Wer macht so etwas?", fragte sich Hans Rössler, als er vor einigen Tagen zur Ruhebank am Russenweg kam. Dort, an dieser schattigen Oase hinter dem Trafohäuschen der Saarbahn, hat der Verein "Heimatstube Museum e.V." vor rund fünf Jahren zwei Ruhebänke und einen Tisch aufgestellt. Genau hier hatte der 79-jährige Riegelsberger dicke Eichenhölzer abgelegt, um daraus Treppenstufen zu der Ruheoase zu bauen. Und nun sind sie geklaut. "Da hat man bald keine Lust mehr, was zu machen", sagt der engagierte Heimatkundler. Seine Wut hat er auf ein Schild niedergeschrieben, auf dem er die Bürger über den Diebstahl informiert.Seit Jahren bemüht sich der Verein, entlang des Russenweges lauschige Ruheplätzchen für Fußgänger oder Radfahrer vorzuhalten. Das Angebot wird gerne genutzt. Regelmäßig machen Spaziergänger oder Fahrradfahrer Station an den beiden Sitzmöglichkeiten. Doch immer wieder muss das Team um Hans Rössler und seine Mitstreiter feststellen, dass Bänke und Tische mutwillig zerstört, angekokelt, angesägt oder mit brutaler Gewalt aus den Verankerungen gerissen werden. Von Graffiti an der Gedenktafel und dem vielen Müll rund um die Sitzgelegenheiten ganz zu schweigen.

Ein Ärgernis, das Hans Rössler wütend macht. "Wir setzen uns für unsere Gemeinde und unsere Umgebung ein, und dann kommen so ein paar hergelaufene Vandalen und treten unsere Arbeit mit Füßen." Den dreisten Diebstahl der Bahnschwellen, aus denen er eine bequeme Treppe zu den Ruhebänken bauen wollte, hält Rössler nicht mehr für einen Dumme-Jungen-Streich. "Die Schwellen waren schwer, die trägt man nicht so zum Spaß weg. Die hat wohl jemand gezielt gebraucht", mutmaßt er.