Die Windkraft hat auch Freunde

Köllertal · „Der Förderverein Energieversorgung Köllertal befürwortet den Ausbau der Windenergie im Köllertal unter Einbezug von Bürgerbeteiligung.“ So bekennt sich ein Verein zur Windkraft und sieht die Möglichkeit, dass das Köllertal profitiert.

Zum Thema Windkraft im Köllertal gibt es drei Bürgerinitiativen, die sich gegen Windkraftanlagen aussprechen, zumal wenn sie bestimmte Entfernungen zur Wohnbebauung unterschreiten (wir berichteten). Es gibt aber auch genau das Umgekehrte: Der "Förderverein Energieversorgung Köllertal" (FEK) wurde vorigen November mit dem Ziel gegründet, "der Energiewende auch im Köllertal zum Durchbruch zu verhelfen", heißt es in einer Mitteilung des Vereins. Unter anderem sei es ein Ziel, "eine Bürger-Energiegenossenschaft zu gründen und es interessierten Bürgern so zu ermöglichen, sich an der Energiewende zu beteiligen."

Seinen Ursprung hatte der Förderverein in einer von knapp 100 Bürgern besuchten Infoveranstaltung zum Thema "Bürger-Energiegenossenschaft", initiiert von dem pensionierten Bauingenieur Sigurd Kautz aus Kutzhof (wir berichteten), dem heutigen Vorsitzenden der FEK. Zweiter Vorsitzender ist Karl Werner Götzinger aus Köllerbach.

In der Mitteilung des FEK heißt es unter anderem: "Der lautstarke ‚Gegenwind' zu den vorgesehenen Standorten von Windkraftanlagen (WKAs) im Köllertal" erwecke den Eindruck, als wäre die Bevölkerung geschlossen gegen deren Realisierung. Dies sei aber "bei Weitem nicht der Fall, wie das rege Interesse an der oben erwähnten Info-Veranstaltung zeigt".

Der Verein befinde sich zudem mit dem Investor für die Windkraftanlagen im Fröhner Wald in Gesprächen, "um die Möglichkeit der Beteiligung einer Bürgerenergiegenossenschaft auszuloten".

Ziel sei es, "einen möglichst großen Anteil der Wertschöpfung in der Region zu halten, das heißt, Bürgern eine Beteiligung zu ermöglichen und regionale Unternehmen und Handwerker bei den Arbeiten fair zu berücksichtigen".

Dezentrale Energieversorgung

Ziel des Vereins sei es auch, "über die dezentrale Energieversorgung zu informieren, die Energiewende im Köllertal zu unterstützen, Bürgerbeteiligungsprojekte anzustoßen und in einem Bürgerzusammenschluss, wie beispielsweise einer Bürger-Energiegenossenschaft, Projekte umzusetzen."

Auf der Homepage des Vereins (www.fekev.de) steht der Slogan "Wir sind die DAFÜR-Bürger", den Vereinsmitgliedern sei bewusst, "dass ein modernes Leben Auswirkungen auf Natur, Umwelt und Mitmenschen hat. Nur sollten diese so gering wie möglich gehalten werden und auch rücknehmbar sein." Vor diesem Hintergrund sei es klar, dass es die Mitglieder des Fördervereins "durchaus begrüßen, wenn ein Investor beabsichtigt, im Köllertal Windräder zu betreiben."

Ausflüge zu Windrädern

Wobei Beeinträchtigungen "so gering wie möglich" gehalten werden sollten. Klar sei aber auch, "dass man die Windräder sehen wird und dass Schönheit immer im Auge des Betrachters liegt". Der Mensch sehe Dinge jedoch deutlich positiver, wenn er daran beteiligt sei. Bei seinen Erkundigungen nach Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung werde der FEK von bestehenden Genossenschaften unterstützt und beraten.

Bei Interesse wolle der Verein auch Exkursionen zu Windparks organisieren, so dass sich Bürger "ein eigenes Bild über die tatsächlichen Auswirkungen von Windrädern machen können". Von besonderem Interesse sei in Riegelsberg zum Beispiel die Frage: Wie laut ist ein Windrad in 650 oder 800 Metern Entfernung?

Der Verein, so Sigurd Kautz, freue sich auch über weitere Mitglieder.

Weitere Informationen gibt es per Mail an: info@fekev.de oder im Internet.

www.fekev.de

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