Vorschläge werden geprüft Riegelsberg will Weihnachtsmarkt retten

Riegelsberg · Der Ortsrat ist offen für Ideen, mit denen man das Markttreiben doch noch stattfinden lassen könnte – trotz Corona.

 2018 konnte der Weihnachtsmarkt in Riegelsberg problemlos stattfinden. In diesem (Corona-)Jahr müssen Alternativen her.

2018 konnte der Weihnachtsmarkt in Riegelsberg problemlos stattfinden. In diesem (Corona-)Jahr müssen Alternativen her.

Foto: BeckerBredel

Überall im Lande werden Weihnachtsmärkte wegen Corona abgesagt. In Riegelsberg nicht. Da geht man einen anderen Weg. Der Ortsrat beschloss in seiner jüngsten Sitzung mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP, den Weihnachtsmarkt in einer anderen Form stattfinden zu lassen: An bis zu drei Adventswochenenden werden in Zusammenarbeit mit der Gastronomie „weihnachtliche Nachmittage“ angeboten. Die Idee eines vierwöchigen „Weihnachtsdorfs“ fand beim Ortsrat ebenfalls Anklang. Er bat die Gemeindeverwaltung um konkrete Vorschläge zur Umsetzung.

„Den Weihnachtsmarkt in gewohnter Form auf dem Marktplatz auszurichten ist wegen Corona nicht möglich“, sagte Ortsvorsteher Heiko Walter (CDU). Die Schutz- und Hygienemaßnahmen für einen solchen Markt verlangen einen abgeschlossenen Veranstaltungsraum, pro Besucher eine Fläche von mindestens fünf Quadratmetern und eine einfache Kontaktnachverfolgung. Dies alles sei auf dem Marktplatz unmöglich. „Da wären bei 1500 Quadratmetern Fläche maximal 300 Standbetreiber und Besucher erlaubt, hinzu kommen Abstandsregelungen und die Standbetreiber müssten ihre Stände mit Plastikscheiben abgrenzen. Das geht alles nicht“, so Walter.

Petra Laufer vom Kulturbüro der Gemeinde machte deshalb den Vorschlag, weihnachtliche Nachmittage anzubieten. Dabei könnten die Gastronomen am ersten Adventswochenende auf dem Marktplatz, am zweiten Adventswochenende auf dem Stumpen und am dritten Adventswochenende in Walpershofen ihre Lokale öffnen. „Ähnlich wie bei einem verkaufsoffenen Sonntag“, so Laufer, inklusive besonderer Angebote wie Kaffee und Kuchen für die Senioren, einen Weihnachtspunsch oder weihnachtliche Aktionen. Außerdem würde das Kulturamt – ähnlich wie beim „Walk Act“ im Sommer – Musiker von Kneipe zu Kneipe schicken.

Zusätzlich schlägt der Riegelsberger Unternehmer Alexander Graus vor, auf seinem Firmengelände in der Köllner Straße ein vierwöchiges Weihnachtsdorf auszurichten. „Das Gelände ist komplett eingezäunt, da könnten 900 Personen reinpassen. Das wäre eine super Alternative“, sagte Heiko Walter. In diesem Weihnachtsdorf könnten Standbetreiber und Riegelsberger Vereine weihnachtliche Artikel, Speisen und Getränke anbieten. Die Details sollen ausgearbeitet und in einer Informationsveranstaltung vorgestellt und besprochen werden. Lukas Huwig (SPD) unterstützte mit seiner Fraktion diese Idee: „Überall im Saarland fallen Weihnachtsmärkte aus. Ich glaube deshalb, dass die Standbetreiber an unserem Weihnachtsdorf interessiert wären.“

Die Linke ist anderer Meinung. „Egal, wie man die Veranstaltung nennt, es bleibt alles gleich. Abstands- und Hygienemaßnahmen müssen eingehalten werden. Der Aufwand, so etwas zu organisieren, ist viel zu groß“, sagte Fraktionssprecher Klaus Jahnke.

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