Der Klügere gibt nach

Riegelsberg. Kaum einer erinnert sich daran, was er in der Fahrschule über Straßenbahnen lernte. Dieses Wissen wurde ja auch so gut wie nie gebraucht, jedenfalls im Saarland nicht. In Riegelsberg ist es allerdings von Vorteil, die Kenntnisse über Schienenfahrzeuge aufzufrischen

Riegelsberg. Kaum einer erinnert sich daran, was er in der Fahrschule über Straßenbahnen lernte. Dieses Wissen wurde ja auch so gut wie nie gebraucht, jedenfalls im Saarland nicht. In Riegelsberg ist es allerdings von Vorteil, die Kenntnisse über Schienenfahrzeuge aufzufrischen. Auf dem so genannten "Telematik-Abschnitt", unterhalb des Rathauses, liegen die Schienen sogar im Asphalt, dort nimmt also die Saarbahn neben Autos, Mofas, Fußgängern und sonstigen Verkehrsteilnehmern auf der Straße unmittelbar am Geschehen teil. Dieses Miteinander von Straßenbahn und übrigem Verkehr gibt es auf der gesamten Strecke zwischen Frankreich und Lebach nur auf diesem etwa 750 Meter langen Abschnitt. Dass der Abschnitt Gefälle aufweist, macht die Angelegenheit nicht leichter. Außerdem gibt es etwa ein halbes Dutzend Passagen, an denen Saarbahn-Schienen die Straße kreuzen. Auch hier wird allen Verkehrsteilnehmern besondere Sorgfalt abverlangt.

Die Straßenverkehrsordnung widmet sich bereits in Paragraf 2 der Saarbahn, also ganz am Anfang. In Absatz 3 heißt es: "Fahrzeuge, die in der Längsrichtung einer Schienenbahn verkehren, müssen diese, soweit möglich, durchfahren lassen." Das will im Klartext heißen: Die Bahn hat im Zweifelsfall Vorfahrt und Vorrang. Selbst wenn sie vielleicht einmal nicht Vorrang oder Vorfahrt haben sollte (was selten vorkommt), sollte man in Erwägung ziehen, sie passieren zu lassen. Begründung: Der Klügere gibt nach. Ein Saarbahnzug wiegt nämlich bis zu 80 Tonnen und hat einen deutlich längeren Bremsweg als ein Auto.

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