Der Angstgegner schlägt zu

Riegelsberg · Seit etwa 20 Jahren hat der SC Großrosseln nicht mehr gegen den FC Riegelsberg gewonnen. Das änderte sich auch am Wochenende nicht. Riegelsberg gewann zum Auftakt der Fußball-Verbandsliga mit 2:0.

 Thomas Zimmermann (r., gegen Kevin Hoffmann) machte mit seinem Kontertor den Riegelsberger Sieg perfekt. Foto: Ruppenthal

Thomas Zimmermann (r., gegen Kevin Hoffmann) machte mit seinem Kontertor den Riegelsberger Sieg perfekt. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Der 1. FC Riegelsberg bleibt der Angstgegner des SC Großrosseln . Am Sonntag besiegte die blutjunge Riegelsberger Mannschaft (Durchschnittsalter 21,9 Jahre) in der Fußball-Verbandsliga Südwest den leicht favorisierten SC mit 2:0 (1:0) und lässt die Rosseler weiter von einem Erfolg gegen Riegelsberg träumen - der Letzte liegt rund 20 Jahre zurück. Beide Teams konnten nicht mit ihrer Top-Formation auflaufen. Während beim Gastgeber Torjäger Pascal Urnau und Spielmacher Daniel Meyer fehlten, musste Rosseln Ludovic Lanza, Bastian Rupp, Steven Geisbauer, Michael Eiloff und Dominik Schwartz ersetzen.

Riegelsberg startete furios: In den ersten 20 Minuten gab es ein regelrechtes Scheibenschießen auf das Gästetor. Großrosseln hatte eine Schwachstelle auf seiner rechten Abwehrseite und die nutzte Riegelsberg gnadenlos aus, startete immer wieder pfeilschnelle Angriffe über links und überrannte die Gästeabwehr ein ums andere Mal. Dadurch gab es mehrere hochkarätige Torchancen, die Mathias Groß (3. und 5. Minute), Cedric Jochum (16.) sowie Mirza Mehmedovic (21.) aber nicht nutzen konnten. Mit einem Traumtor gelang Dennis Kistner nach 30 Minuten die überfällige Führung: Thomas Zimmermann spielte einen Lupfer auf Kistner. Am Strafraum stehend - mit dem Rücken zum Tor - nahm Kistner den Ball an, drehte sich um Benny Groh, zog sofort ab und traf zum 1:0 ins lange Eck. Pech für die Gäste in der 37. Minute, als Kevin Hoffmann an der Mittellinie zu hart gegen Groß einstieg, dafür Gelb sah und sich die Bänder am Fuß riss. Hoffmann musste mit dem Krankenwagen in die Klinik transportiert werden.

Auch nach der Pause spielte zunächst nur Riegelsberg , vergab aber weiterhin gute Torchancen. In der 57. Minute jedoch machte die Heimelf mit einem Konter alles klar: Rosselns Tim Kiefer hatte mit einem Fernschuss sein Glück versucht, Torwart David Blaes meisterte den Schuss, warf sofort ab zu Jochum, der schickte Zimmermann steil und dieser übersprintete mit dem Ball am Fuß in einem Wahnsinnstempo die komplette rechte Rosseler Abwehrseite und schoss aus spitzem Winkel zum 2:0 ein.

Erst als Riegelsberg eine Riesenchance durch Kistner nicht nutzen konnte (65.), kamen die Gäste ins Spiel, vergaben aber ebenfalls gute Tormöglichkeiten. Wie Andy Brück, der nach einer Flanke von Tim Latz einen Kopfball aus fünf Metern am langen Eck vorbei setzte (67.). Oder Latz (83.) und Cedric Kunkel (85.), die freistehend vorm Riegelsberger Tor die Bälle nicht unter Kontrolle brachten. Die größte Chance hatte Latz in der 88. Minute, als er wieder frei vor Blaes stand, aus fünf Metern knallhart abzog und Blaes den Ball mit einem Superreflex über die Latte lenkte.

Trotz dieser vergebenen Riesenchancen sagte Rosselns Trainer Micha Groß: "Der Sieg für Riegelsberg ist hochverdient. Mir fehlt die Erklärung für unsere Leistung. Wir haben all das vermissen lassen, was uns in der Vorbereitung stark gemacht hat." Riegelsbergs Trainer Stefan Urnau meinte: "Wenn Dennis Kistner das 3:0 gemacht hätte, wäre der Deckel drauf gewesen. So kam Großrosseln noch mal ein bisschen auf." Neben dem SC Großrosseln haben auch der SV Karlsbrunn (2:3 gegen den SV Klarenthal) und der FV 08 Püttlingen (1:4 bei der SG Perl/Besch) ihre Auftaktbegegnungen in der Fußball-Verbandsliga Südwest verloren. Dramatisch ging es dabei in Karlsbrunn zu. Die Einheimischen führten durch Robert Gauer 1:0 und hatten dann die Chance, auf 2:0 davon zu ziehen. Doch Manuel Haag scheiterte mit einem Foulelfmeter am Gästetorhüter. In der zweiten Hälfte traf Marcel Schug zum 1:1 (51.) und Hairullah Muni brachte Klarenthal per Freistoß (67) in Führung. Als Nico Hoffmann kurz vor Schluss das 2:2 gelang, sah alles nach einer Punkteteilung aus. Doch mit einem erneuten Freistoß gelang Muni eine Minute vor Schluss das Siegtor.

Der FV Püttlingen war bei seiner Niederlage gegen Mitaufsteiger Perl/Besch nicht so schlecht, wie es das Ergebnis vermuten lässt. In einer Partie auf Augenhöhe machte André Steger den Unterschied: Während Püttlingen lediglich durch Raphael Wolf zu einem Tor kam (1:2), schoss Steger deren vier.

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