Dem Herbstmarkt fehlte der Marktplatz

Riegelsberg · Der Herbst war zwar da, der Markt(platz) jedoch nicht. An der vorübergehenden „Ersatzstelle“ war der Riegelsberger Herbstmarkt gestern offenbar nicht sonderlich gut angenommen worden.

 Gestern beim Marktfest mit Herbstmarkt (von links): Markus Altmeyer, Hannelore Huwig, Michaele Altmeyer, Tanja Ehbrecht, Ursula Klos und Alfons Junk genießen den Tag. Foto: Becker&Bredel

Gestern beim Marktfest mit Herbstmarkt (von links): Markus Altmeyer, Hannelore Huwig, Michaele Altmeyer, Tanja Ehbrecht, Ursula Klos und Alfons Junk genießen den Tag. Foto: Becker&Bredel

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 Der Verein „Classic Taekwondo Riegelsberg“ zeigte gestern auf der Marktfest-Bühne sein Können. Fotos: Becker&Bredel

Der Verein „Classic Taekwondo Riegelsberg“ zeigte gestern auf der Marktfest-Bühne sein Können. Fotos: Becker&Bredel

"Die Gemeindeverwaltung hat sich bemüht, auch in diesem Jahr einen Herbstmarkt durchzuführen. Die Besucher können jedoch weder der Bürgermeister noch die Standbetreiber aus ihren Löchern zwingen," sagte Oswin Bauer vom St. Ingberter Weinladen Montebelluna gestern. Der jedenfalls am frühen Nachmittag auf dem Markt recht spärliche Besucherandrang, sagte er, sei nichts Außergewöhnliches, sondern eher eine Entwicklung an vielen Orten.

Bauer bot, wie bereits in den vergangenen fünf Jahren, erlesene Weine und Liköre an. "Wenn ich nichts verkaufe, packe ich eben alles wieder ein, ich habe keinen Verlust", sagte er. Als Stamm-Aussteller vermisste er aber einige Kollegen aus den vergangenen Jahren, die den Herbstmarkt durchaus attraktiver gemacht hätten. "Vielleicht sind die ja nicht gekommen, weil wir dieses Jahr an einem neuen Platz sind", mutmaßte er. "Und der ist wie ein toter Ast", drückte es Erich Frohmann, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Riegelsberg-Buchschachen, drastisch aus. "Ich glaube nicht, dass sich viele Leute hier oben hin verlaufen", schätze Frohmann die Situation am frühen Nachmittag ein.

"Wenn die Besucher nicht zu uns an den Stand kommen, gehe ich eben runter zum Marktfest", erklärte Sonja Spang vom Team Viva con Agua. "Ich darf heute Nachmittag auf der Bühne unser Projekt Viva con Agua vorstellen und hoffe, so die Leute auf uns aufmerksam machen zu können", erzählte sie.

Über mangelnde Aufmerksamkeit konnten sich die Damen der Aktion Kunterbund mit ihren textilen Ideen aus Walpershofen nicht beschweren. "Die Marktbesucher kommen und schauen nach unseren Angeboten, wir kommen ins Gespräch, erzählen von unserem ehrenamtlichen Engagement ", sagte Susanne Himbert.

Keine Vergleichswerte aus vergangenen Jahren hatte auch Birgit Pfeiffer, die jetzt, nachdem sie beruflich zurückgesteckt hat, mehr Zeit in ihr Kunsthandwerk steckt. "Ich weiß nicht, ob die Kunsthandwerker im Umkreis von diesem Markt gewusst haben. Ich hätte mir schon ein paar Stände mehr mit entsprechender Auswahl gewünscht", sagte sie. Zurückhaltend mit einer Prognose war Werner Kallenborn aus Holz. Auch er ist Stammgast beim Riegelsberger Herbstmarkt, begeistert mit seinen liebevoll gestalteten Vogelhäuschen. "Meistens kommen die Leute am Sonntag erst später. Als wir unten zusammen mit den übrigen Ständen gemischt waren, sah es vielleicht auch nur kompakter aus", sagte er.

Marktfest und Herbstmarkt - sonst eine Einheit - wurden zwar auch diesmal zeitgleich ausgerichtet (das Marktfest ab Freitagabend, der Herbstmarkt nur am Sonntag), doch wegen der geplanten umfangreichen Umgestaltung des Marktplatzes hatte sich diesmal räumlich alles etwas auseinandergezogen. Obwohl die Bauarbeiten verschoben wurden (wir berichteten), war das Marktfest mit Bühne vor dem Rathaus; um zum Herbstmarkt zu gelangen, musste man dagegen noch ein Stück am Rathaus vorbei gehen, während der eigentliche Marktplatz, wie an "normalen" Tagen, als Parkplatz diente.

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