Es ist das Endspiel bereits mitten in der Saison am 19. Spieltag: An diesem Samstag um 14 Uhr tritt Fußball-Saarlandligist 1. FC Riegelsberg beim FSV Hemmersdorf an und wird entweder einen kleinen Schritt zur Besserung machen - oder einen gewaltigen zurück in Richtung Verbandsliga. Der Aufsteiger ist mit zehn Punkten Tabellenletzter, Hemmersdorf mit sieben Punkten mehr Vorletzter.

"Wir haben noch einige Punkte zu holen. Ich bin guter Dinge, dass in der Rückrunde noch alles drin ist", sagt Fundu Kamu vor dem Kellerduell. Es ist das zweite Mal, dass der Außenbahnspieler beim 1. FC Riegelsberg kickt. 2011 verbrachte Kamu ein halbes Jahr an seiner heutigen Wirkungsstätte. "Das hat damals absolut nicht gepasst", erinnert er sich: "Aber man sieht: Ich bin zurückgekehrt, weil ich mich mit dem Verein an sich gut verstanden habe."
Rückkehr vor der Saison

Seine erfolgreichste Zeit hatte Kamu, der 1985 im Kongo geboren wurde und im Alter von fünf Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland kam, zwischen 2005 und 2008 bei Borussia Neunkirchen . "Mit dem Angebot hätte ich damals nie gerechnet", erzählt der 30-Jährige. Er spielte mit der Borussia in der Oberliga, entschied sich aber früh, dass seine Arbeit als Automobilverkäufer wichtiger ist. In den folgenden Jahren machte sich Kamu trotzdem einen Namen im saarländischen Amateurfußball - und landete sechs Vereinswechsel später vor dieser Saison wieder in Riegelsberg .

"Ich bin jetzt 30. Lange will ich's nicht mehr machen", sagt Kamu: "Stefan Urnau ist aber ein guter Trainer und mit den Jungs, die wir haben, kann man einiges erreichen. Deswegen bin ich nochmal gekommen. Ich wusste von vornherein, dass es schwierig wird, aber die Mannschaft ist stark genug, um die Klasse zu halten." Dem FC fehlte es oft an den entscheidenden Stellen. So führten am vergangenen Spieltag in der Partie gegen den SC Friedrichsthal (0:3) drei Standardsituationen zu den Gegentreffern.

"Bei uns muss jeder noch eine Schippe drauflegen - der Wille muss einfach da sein", erklärt Fundu Kamu und übt Selbstkritik. "Es ist momentan zu wenig, was von meiner Seite kommt. Aber ich bin mir sicher, dass da noch mehr geht und ich das, was ich gelernt habe, an die Jungs weitergeben kann." Vor dem richtungsweisenden Spiel in Hemmersdorf appelliert er an seine Mitspieler: "Wir sind im Abstiegskampf. Wer sich jetzt aufgibt, braucht gar nicht mehr anzutreten. Wir müssen cleverer sein und die einfachen Fehler, die oft zu Gegentoren führen, abstellen."