Im Spiel zwischen den A-Ligisten SC Altenkessel und SV Walpershofen waren am vergangenen Sonntag 78 Minuten gespielt, als der Walpershofer Lukas Rech von einem Knie am Kopf getroffen wurde. Rech blieb regungslos liegen, wurde behandelt, ein Krankenwagen gerufen. Nach Absprache mit den Spielführern entschied Schiedsrichter Ismail Kassem (Saarbrücken), dass es weitergeht. Es gab Einwurf, doch kaum war der ausgeführt, da beendete der Schiedsrichter das Spiel. Jetzt ging das große Rätselraten los: Ist das Spiel abgebrochen worden? Oder wurde es regulär beendet? Die Antwort ist kinderleicht: Das Spiel ist nicht (!) regulär beendet worden, weil es ja erst gar nicht regulär wiederangepfiffen wurde. Als der Einwurf ausgeführt wurde, stand nämlich noch der Krankenwagen auf dem Platz. Und wir alle wissen: Bei einem Fußballspiel befinden sich der Schiedsrichter, 22 Spieler und ein Ball auf dem Platz. Sonst nix. Befindet sich sonst noch was auf dem Platz - ein zweiter Ball, ein Hund, ein Zuschauer oder ein Krankenwagen - dann muss unterbrochen werden. Und es geht erst wieder weiter, wenn der Fremdkörper entfernt ist. Insofern hat Schiri Kassem einen Fehler gemacht. Doch Walpershofen kann sich die Marke für einen Protestbrief sparen. Es wird beim 0:0 bleiben. Der Grund ist die Lex Pfeifikus. Und die besagt: Regel 1 - der Schiri hat immer Recht. Regel 2 - der Schiri trifft keine Fehlentscheidung. Regel 3 - sollte der Schiedsrichter mal nicht Recht haben und eine Fehlentscheidung treffen, dann ist das eine Tatsachenentscheidung. Und Tatsachenentscheidungen sind nicht anfechtbar.