Bürger wollen im Rat gehört werden

Riegelsberg. Am kommenden Montag um 18 Uhr trifft sich der Riegelsberger Gemeinderat zu einer Sitzung im Rathaussaal. Auf der Tagesordnung stehen auch die Zufahrt zur geplanten Kindertagesstätte oberhalb des Rathauses und die Änderung des Bebauungsplanes "Die Ronnertswies". Als Zufahrtsmöglichkeiten werden mehrere Varianten diskutiert

Riegelsberg. Am kommenden Montag um 18 Uhr trifft sich der Riegelsberger Gemeinderat zu einer Sitzung im Rathaussaal. Auf der Tagesordnung stehen auch die Zufahrt zur geplanten Kindertagesstätte oberhalb des Rathauses und die Änderung des Bebauungsplanes "Die Ronnertswies".Als Zufahrtsmöglichkeiten werden mehrere Varianten diskutiert. Bürgermeister Klaus Häusle bevorzugt nach eigenen Worten diese Lösung: den Bau einer neuen Zufahrt über die Jahnstraße. Darüber hinaus solle auch der Weg, der von der Saarbrücker Straße hoch zu den Parkplätzen hinter dem Rathaus führt, genutzt werden. Diesen Verwaltungsvorschlag will Häusle am Montagabend dem Rat vorlegen. "Mit einem Verkehrsgutachten haben wir sorgfältig alle Varianten geprüft. Nach meiner Überzeugung ist das die beste Lösung: aus städtebaulicher, verkehrstechnischer, ökologischer und finanzieller Sicht", betont der SPD-Politiker.

Die Bürgerinitiative (BI) Jahnstraße/Turnerstraße sieht das anders und lehnt eine Anbindung durch die Jahnstraße ab. In einem Schreiben vom 14. Juni an den Gemeinderat und den Bürgermeister stellen BI-Vertreter klar, dass sie den Bau der Kindertagesstätte begrüßen. Sie vermögen jedoch nicht einzusehen, dass zwischen den Häusern Jahnstraße 39 und 41 eine Zufahrtsstraße errichtet werden soll. Gewichtige Gründe sprächen gegen dieses Vorhaben. "Die Jahnstraße mit ihren 55 Anwesen ist eine relativ enge Straße, in der die Zahl der Kraftfahrzeuge die Zahl der Garagen und Stellplätze bei weitem übersteigt", heißt es in dem Brief. Schon jetzt sei in der zumeist auf beiden Seiten zugeparkten Straße für Versorgungswagen und Müllabfuhl das Durchkommen schwierig.

Gleiches gelte für Rollstuhlfahrer, für Menschen mit Rollator oder mit Kinderwagen oder für Kinder, die mit Roller oder Fahrrad unterwegs sind: "Sie alle sind gezwungen, auf die Fahrbahn zu wechseln, da die Gehsteige immer wieder durch parkende Fahrzeuge für sie unpassierbar sind." Diese Situation werde sich "dramatisch verschärfen", wenn Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Kita bringen oder dort abholen, meint die Bürgerinitiative.

Steigerstraße verlängern

Sie schlägt eine andere Lösung vor. Werde die Steigerstraße um etwa 40 Meter verlängert, erreiche man 24 vorhandene, aber kaum genutzte Parkplätze oberhalb des Rathauses. Der Weg vom Rathaus zur Kita entlang des Weihers könne ausgebaut werden und stünde dann für Rettungs- und Feuerwehrfahrzeuge zur Verfügung. Manfred Binger, Architekt und Sprecher der BI, untermauert die Argumentation mit Zahlen.

Er hat ein Profil der Jahn- und der Steigerstraße erstellt. Binger: "Vom Ronnertweg her müssen Autos bis zur geplanten Zufahrt in der Jahnstraße 280 Meter zurücklegen und 37 Häuser passieren. In der Steigerstraße sind es nur 140 Meter und sieben Häuser." Die Steigerstraße sei mit 5,60 Meter 20 Zentimeter breiter als die Jahnstraße, auch die Bürgersteige seien jeweils zehn Zentimeter breiter.

Die Bürgerinitiative will ihre Argumente auch am Montag im Gemeinderat vortragen. BI-Vertreter Werner Becker hat in zwei Briefen an den Bürgermeister beantragt, dass die Bürgerinitiative zu den beiden eingangs erwähnten Tagesordnungspunkten angehört wird. Sollte der Rat dem Verwaltungsvorschlag folgen und für eine Zufahrt über die Jahnstraße stimmen, wollen sich die Anwohner damit nicht so einfach abfinden und sich rechtliche Schritte vorbehalten.

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