Boden am Markt macht Kummer

Riegelsberg · Böse Überraschung: Ein Bodengutachten hat zu Tage gefördert, dass dem Untergrund des Riegelsberger Marktplatzes die Festigkeit fehlt. Das lässt die Kosten der Neugestaltung voraussichtlich von 1,5 auf zwei Millionen Euro steigen. Und umgeplant werden muss auch.

 Bei der Neugestaltung des Riegelsberger Marktplatzes macht die Bodenbeschaffenheit Probleme. Foto: Iris Maurer/CD

Bei der Neugestaltung des Riegelsberger Marktplatzes macht die Bodenbeschaffenheit Probleme. Foto: Iris Maurer/CD

Foto: Iris Maurer/CD

Das Riegelsberger Zentrum mit Marktplatz, Rathausvorplatz, Rathausstraße und Marienstraße wird neu gestaltet. "Baubeginn wird voraussichtlich im Juli/August sein", sagte Bürgermeister Klaus Häusle Anfang April im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung. Losgehen sollte es mit Arbeiten an Versorgungsleitungen. Daraus wird erstmal nichts. Der Plan muss umgestellt werden.

Die Ergebnisse eines Bodengutachtens, erstellt vom Erdbau Laboratorium Saar (ELS) aus Riegelsberg , machen dies notwendig. Wie Hanno Dutt vom Planungsbüro Dutt & Kist berichtete, nahm die Firma ELS am Marktplatz an sechs Stellen Bodenproben.

Deren Auswertung habe ergeben: Unter dem Pflaster aus dem Jahr 1965 liegt eine Schicht aus Hochofenschotter. Darunter finden sich Aufschüttungen aus vergangenen Zeiten: Sand, Schutt, Hausasche, nicht verdichtet. "Hier lagern keine gefährlichen Altlasten, die mangelnde Festigkeit ist das Problem", betonte Häusle am Freitag. Der Untergrund müsse stabiler werden, daher soll das vorgefundene Material mit Zement und Kalk durchmischt und verdichtet werden. Dazu müsse man ungefähr 1,50 Meter tief gehen, auf einer Fläche von rund 4000 Quadratmetern, wie Dutt ergänzte. Diese unerwarteten Arbeiten lassen die Kosten nach oben schnellen. Waren die Ausgaben für den Bereich Marktplatz, Marienstraße, Rathausstraße erst mit 1,5 Millionen Euro veranschlagt, so werde diese Summe nun auf zwei Millionen Euro steigen.

Arbeiten an Versorgungsleitungen machen also vorerst keinen Sinn. Deshalb soll der Bau einer neuen Stützmauer am Marktplatz, die näher an die Saarbrücker Straße heranrückt, vorgezogen werden. Damit losgehen soll es noch in diesem Jahr, denn die Zeit drängt. "Wir müssen noch 2014 beginnen, aus Zuschussgründen", sagte Häusle. Der Bürgermeister und auch Zentrumsmanager Hugo Kern fügten hinzu, das Innenministerium habe versichert, die skizzierten Mehrkosten mitzutragen. Bund, Land und die Gemeinde Riegelsberg steuern jeweils ein Drittel bei. Heißt für die Kommune, dass ihr Anteil bei Zusatzkosten von einer halben Million Euro um knapp 170 000 Euro wächst. Häusle machte keinen Hehl daraus, dass dies den Gemeindehaushalt belastet. Planer Dutt solle nun nach Einsparmöglichkeiten fahnden. "Das heißt nicht, dass alles neu geplant wird", sagte Kern. "Vielleicht ist es eine Idee, die Rathausstraße aus dem ersten Bauabschnitt rauszunehmen und in eine spätere Phase zu verschieben."

Trotz des Kummers mit dem Boden soll der Zeitplan eingehalten werden. Ende 2015 wolle man mit der Neugestaltung des Marktplatzes fertig sein, betonten Häusle und Kern. Mittlerweile stehe auch fest, dass der Saarbahn-Verkehr während der Arbeiten nicht für längere Zeit gestoppt werden muss. Davon waren die Projektmacher im April noch ausgegangen.

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