Bildern Leben einhauchen

Riegelsberg. Am Sonntagabend fand im Riegelsberger Rathaus eine Vernissage mit besonderem Hintergrund statt. "Ein Dankeschön an die, die den Kopf bei künstlerischen Entscheidungen hinhielten", solle die Ausstellung sein, erklärte der scheidende Bürgermeister Lothar Ringle

Riegelsberg. Am Sonntagabend fand im Riegelsberger Rathaus eine Vernissage mit besonderem Hintergrund statt. "Ein Dankeschön an die, die den Kopf bei künstlerischen Entscheidungen hinhielten", solle die Ausstellung sein, erklärte der scheidende Bürgermeister Lothar Ringle.

Viele Leute waren gekommen, um zu schauen, was diejenigen künstlerisch schaffen, die ansonsten hier über das Wohl und Wehe des Ausstellungsbetriebs entscheiden, und die letztendlich bestimmen, wer überhaupt zum Zuge kommt, was also dem Riegelsberger Kunstanspruch Genüge tut.

Statt der üblichen Laudatio stellten sich Monika Künzel, Gitta Nießen, Waltraut Christ und Ali-Reza Motamedi-Sedeh gegenseitig vor. So erfuhr man vieles über die Biografieen der Künstler, über ihre Absichten im Allgemeinen und über die ausgestellten Arbeiten im Speziellen.

Monika Künzel und Gitta Nießen kommen beide aus der Schule für Kunst und Handwerk. Beide waren als Lehrerinnen in Riegelsberg tätig, die eine an der Lindenschule, die andere an der von ihr gegründeten Kindermalschule. Was die Gestaltung angeht, gingen und gehen sie ganz unterschiedliche Wege.

Monika Künzel bringt mit Verve so gegensätzliche Techniken wie Aquarellmalerei und Drucktechnik zusammen. Großformatig, sehr farbenfroh und immer mit einer Figur im Mittelpunkt sind ihre neuen Arbeiten. Gitta Nießen hat sich der isländischen Landschaft verschrieben. Kleine Steine, geknülltes, zartes Seidenpapier, feine Drähte bringen Spuren von Menschhand in ihre Gesteinswelten und hauchen so denn Bildern Leben ein.

Auch Ali-Reza Motamedi-Sedeh mixt Malerei mit Material. So entdeckt man beispielsweise in einem seiner Gemälde eine Seilscheibe, bestehend aus ausrangierten Rasierern. Wenn ihn die Muse küsst, malt Motamedi auch mal direkt auf ein großes Puzzle.

Für Gitta Nießen ist der gebürtige Perser der "Künstler aus Tausend und eine Nacht". Seinen Stil, die gegenständliche Darstellung einer fiktiven Wirklichkeit, könne man am ehesten als surrealistisch bezeichnen. Sozialkritisch und träumerisch nutze er Ölfarben wie Aquarell, erzeuge mit Lacken eigenartige Strukturen. Waltraud Christ stammt aus dem Vogtland. Sie hat in Leipzig Grafik und Buchkunst studiert und zeigt hier Kaligrafie, Zeichnung und verschiedene Drucktechniken. Waltraud Christ habe, so erläuterte Monika Künzel, vielerlei Begabungen, sie widme sich auch der Musik und dem Tanz.

Ausstellung bis 27. September in der Riegelsberger Rathaus-Galerie.

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