Beim Singen kommt die Rampensau raus

Riegelsberg. Niemand, der die Ansagen von Werner Bier hört, glaubt, dass er der stimmgewaltige Sänger der Cover-Rockgruppe Steep Drop ist. Denn größer könnten die Gegensätze in seiner Stimme kaum sein: Während er recht zart, fast schon zurückhaltend und ziemlich leise ins Mikrofon spricht, wird er zur echten Rampensau, sobald seine Bandkollegen die Instrumente bedienen

Riegelsberg. Niemand, der die Ansagen von Werner Bier hört, glaubt, dass er der stimmgewaltige Sänger der Cover-Rockgruppe Steep Drop ist. Denn größer könnten die Gegensätze in seiner Stimme kaum sein: Während er recht zart, fast schon zurückhaltend und ziemlich leise ins Mikrofon spricht, wird er zur echten Rampensau, sobald seine Bandkollegen die Instrumente bedienen. Dann wird die zarte Stimme bärenstark, und der schlanke Mann, der sich eben noch an sein Mikrofonstativ geklammert hat, zum fast schon charismatischen Frontmann. So auch am Freitagabend, als Steep Drop mit Sänger Bier, dem Gitarristen Markus Marx, David Eddleston am Saxofon, Sardan Milosh Serbedija am Kontrabass und an der Gitarre sowie dem Riegelsberger Urgestein Volker Thomé an den Rhythmusinstrumenten auftraten."Passion" von Guns and Roses spielen sie. "Fanpost", "Want you back for good", und "Angel of Harlem" sind weitere Titel, bei denen Bier seine kratzig, hohe Stimme zur Geltung bringt - eine Stimme mit einem speziellen Timbre, das seinen Gesang irgendwo zwischen Terrence Trent D'Arby und James Blunt einordnen lässt.

Eine Besonderheit am Rande: Percussionist Thomé hat sogar einen Fahrradreifen an einem Stativ befestigt. Was das mit Musik zu tun hat? Ganz einfach: Bei einigen Titeln dreht er das Rad, wobei die Speichen an einem Stück Plastik streifen, was ein Kattern verursacht. In einer Galerie mitten zwischen lauter Acryl-Gemälden von Künstlern aus der Region zu musizieren, das ist nicht alltäglich für das Quintett, doch die ausgefallene Atmosphäre gefällt. "Das ist echt genial, sehr geil", sagt Bier - jetzt wieder mit seinem zarten Stimmchen.

Das Rathaus gerockt

Regional ordnet er die Band eindeutig Riegelsberg zu: "Weil wir hier ja auch immer proben." Zum Programm sagt er: "Wir haben zunächst mit der soften Schiene angefangen, jetzt wollen wir sehen, wo wir die Leute abholen können und wo das heute Abend noch hinführt."

Da auch die etwas dynamischeren Titel wie Lenny Krawitz' "Fly away" und "Wonderwall" von Oasis prima ankamen, viele im Publikum im Takt mitklatschten, mit dem Kopf nickten oder sogar mittanzten, wurde dann selbstverständlich kernig weitergerockt.

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