Befürworter rechnen mit Kritikern ab

Riegelsberg · Der Riegelsberger Marktplatz wird für 1,95 Millionen Euro neugestaltet. Befürworter betonen, das Projekt sei überaus wichtig für die Zukunft des Ortes. Kritiker, die lange geschwiegen haben, sprechen nun von „Geldverschwendung“ und „Millionengrab“.

Karsten Gräßer ist überrascht. Überrascht, "wo auf einmal die ,vielen' Gegner des neuen Marktplatzes herkommen". Seit fast drei Jahren bestehe die Möglichkeit, innerhalb einer Lenkungsgruppe zur Neugestaltung des Riegelsberger Marktplatzes Meinungen, Ideen, Kritik und Vorschläge einzubringen, sagt der Sprecher der Gewerbetreibenden am Markt.

Gräßer: "Von diesen Kritikern und Gegnern war bei diesen Sitzungen niemand zu sehen." Sie seien auch nicht übersehen worden, fügt der Augenoptikermeister hinzu: "Sie sind leider nicht gekommen."

Jeder könne sich mittwochs vormittags im Zentrumsbüro in der Marienstraße 1-3 über das Projekt informieren und fundierte Auskunft erhalten. Ob es um die Pflastersteine gehe (Gräßer: "Eine Aufbereitung der Steine wäre mit einem Anstieg der Kosten verbunden"), um Bäume (Gräßer: "Der alte Baum in der Mitte bleibt stehen, neue kommen hinzu") oder um barrierefreies Begehen des Platzes. In jungen Lebensjahren könne man mal schnell zu Fuß oder mit dem Auto zu den Geschäften flitzen und Besorgungen machen, sagt Gräßer. Doch wer später auf Gehhilfen angewiesen sei, tue sich schwer auf einer Treppe ohne Rampe oder mit hochstehenden Pflastersteinen, über die man stolpert, weil die Füße nicht mehr so wollen, gibt der Riegelsberger zu bedenken.

Es sei auch viel schöner, "wenn aus einem Parkplatz ein richtiger Marktplatz wird", meint Karsten Gräßer. Parkplatzmangel, wenn er denn auftrete, sei leicht zu beheben. Der Augenoptikermeister: "Hinter dem Rathaus stehen viele Plätze leer. Viele Mitarbeiter und Inhaber der ansässigen Geschäfte und Büros könnten dort parken und müssten dann auch nicht mehr die Parkscheiben umdrehen."

Sauer auf die Gegner der Marktplatz-Neugestaltung ist auch Bürgermeister Klaus Häusle . Es sei traurig, dass ein für Riegelsberg so wichtiges Projekt "schlecht geredet und beschädigt wird", meint der SPD-Mann. Und das "mit nachweislich falschen Behauptungen und Konstruktion abwegiger Zusammenhänge", wie Häusle betont.

Die Sanierung des Marktplatzes sei kein Luxus, sondern "notwendig und sogar überfällig", sagt der Rathauschef: "Jetzt geht es darum, gemeinsam das Projekt zu vollenden und die schwierige Bauphase zu überstehen."

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