„Unzumutbare Enge“ bei Betreuung an Gemeinschaftsschule

Riegelsberg · Die Linke im Riegelsberger Gemeinderat kritisiert mangelnden Platz bei der Nachmittagsbetreuung an der Gemeinschaftsschule. Der Regionalverband kontert, dass durch den geplanten Anbau im bisherigen Bau Platz frei wird – allerdings erst Mitte 2017.

Als "unzumutbar" hat die Linksfraktion im Gemeinderat Riegelsberg die räumliche Enge der Nachmittagsbetreuung in der Ganztagsschule "Leonardo da Vinci" bezeichnet. "Wir haben uns die Situation direkt nach Beschwerden von Eltern angeschaut und waren fassungslos", sagte Sprecherin Birgit Huonker . In der ehemaligen Hausmeisterwohnung der Lindenschule würden 68 Schüler auf einer Fläche von nur 36 Quadratmetern von vier Fachkräften nachmittags betreut. Nutzen könne man auch zwei kleine, ungefähr 15 Quadratmeter-Zimmer im Keller.

Auch bei den kürzlich im Gemeinderat Riegelsberg vorgestellten begrüßenswerten Umbauplänen der Ganztagsschule sei zwar ein Speiseraum mit 160 Quadratmeter vorgesehen sowie ein Kunst- und ein Musikraum, aber wieder keine Räume für die Nachmittagsbetreuung.

Neue Planung notwendig

"Das ist doch wohl ein Schildbürgerstreich. Da wird seitens des Regionalverbandes über eine Million Euro investiert, und die Betreuungsräume wurden dabei anscheinend vergessen. Daher fordern wir die große Koalition im Regionalverband auf, die Umbaupläne den Bedürfnissen der Kinder anzupassen oder andere Möglichkeiten für eine gute Betreuungssituation zu prüfen" , so Huonker in einer Stellungnahme.

"Es ist richtig, dass in dem neuen Anbau keine Betreuungsräume, sondern Funktionsräume geplant sind, im Einzelnen ein Speiseraum, ein Kunst- und ein Musikraum. Hier investiert der Regionalverband über eine Million Euro und schafft so 315 Quadratmeter zusätzliche Fläche", reagierte Sprecher Lars Weber für den Regionalverband. Es stimme jedoch nicht, so Weber, dass die für die Betreuung benötigten Räume "vergessen" worden seien. Durch den Umzug der Funktionsräume (Musik und Kunst) in den neuen Anbau sowie einer Reorganisation in den übrigen Gebäuden der Grund- und der Gemeinschaftsschule würden dort mehrere Räume frei, die dann für die Nachmittagsbetreuung genutzt werden könnten. Durch die geplante Baumaßnahme werde genügend Platz für die Nachmittagsbetreuung geschaffen.

Die Bauarbeiten könnten erst dann starten, wenn der Haushalt des Regionalverbandes genehmigt sei. Günstigstenfalls rechne man mit der Fertigstellung des Anbaus bis Ende 2016, danach könne die Reorganisation zur Schaffung der Gruppenräume erfolgen. Wie Weber weiter sagte, sei für die derzeit beengte Situation bei der Nachmittagsbetreuung nicht der Regionalverband verantwortlich.

Schule beantragt Genehmigung

Die Einrichtung von Gruppen im Rahmen der freiwilligen Ganztagsschule obliege der Schule selbst. Diese beschließe die Einrichtung der Gruppen bei einem bestimmten Träger. Der Träger der ganztägigen Bildungs- und Betreuungsangebote beantrage anschließend beim Bildungsministerium die Genehmigung dieser Gruppen. Bei diesen Anträgen, die für jedes Schuljahr neu gestellt werden, müsse der Träger auch stets angegeben, dass genügend Räume für die beantragte Anzahl an Gruppen vorhanden sind. Dies sei Grundlage für die Bewilligung durch die Schulaufsichtsbehörde. Das entsprechende Gebäude befinde sich zudem in Besitz der Gemeinde Riegelsberg , ergänzt Weber.

Die Reorganisation der Räume werde wahrscheinlich erst in den Sommerferien 2017 vonstatten gehen können. Bis dahin könne die aktuell unbefriedigende Situation kurzfristig nur durch eine koordinierte Abstimmung zwischen den beiden Schulen, den beiden Schulträgern und dem Träger der Nachmittagsbetreuung verbessert werden.

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