Bagger stieß auf Weltkriegs-Bombe

Walpershofen. 65 Jahre lang wurde ihm nicht geglaubt, gestern kam die Wahrheit ans Tageslicht: Ewald Lydorf wusste noch aus jungen Jahren, wie im Dezember 1944 mehrere Fliegerbomben in Walpershofen niedergingen. Genauer gesagt, in der Nähe des Bahndamms, der zu Kriegszeiten ein bevorzugtes Angriffsziel im Köllertal gewesen war

Walpershofen. 65 Jahre lang wurde ihm nicht geglaubt, gestern kam die Wahrheit ans Tageslicht: Ewald Lydorf wusste noch aus jungen Jahren, wie im Dezember 1944 mehrere Fliegerbomben in Walpershofen niedergingen. Genauer gesagt, in der Nähe des Bahndamms, der zu Kriegszeiten ein bevorzugtes Angriffsziel im Köllertal gewesen war. Eine dieser Bomben schlummerte Jahrzehnte lang als Blindgänger im Boden, Ewald Lydorf sagte es immer wieder: "Wenn die beim Saarbahnbau am alten Bahndamm rumschaffen, erleben sie eine böse Überraschung."Gestern wurden die Bauarbeiter in der Salbacher Straße tatsächlich überrascht. Beim Baggern nahe der Sparkasse stießen sie kurz nach 13 Uhr in einigen Metern Tiefe auf eine alte Bombe. Sofort ließen sie ihr Werkzeug und ihre Maschinen ruhen und informierten den Kampfmittelbeseitigungsdienst. Und die Bauarbeiter bekamen vom Chef, auf den Schreck hin, für den Rest des Tages frei. Die Kampfmittelräumer begannen um kurz nach 14 Uhr mit ihrer Arbeit.Zuvor musste aber vorsorglich ein Sicherheitsbereich geräumt werden, für den Ungünstigsten aller denkbaren Fälle. So wurde die Sparkasse geschlossen, drei Wohnhäuser wurden evakuiert. Für Fußgänger und Fahrzeuge war der Bereich gesperrt. Betroffen waren die Salbacher Straße, die Herchenbacher Straße, die Heusweiler Straße, die Kurzenbergstraße, die Etzenhofer Straße und die Dörrwiesenstraße. Die gesamte Freiwillige Feuerwehr aus Riegelsberg wurde in Alarmbereitschaft versetzt. Mit mehreren Fahrzeugen und gut 40 Mann vor Ort und in den Gerätehäusern stellte sie sicher, im Ernstfall schnell eingreifen zu können. Dazu wurden unter anderem zwei Tanklöschfahrzeuge bereitgestellt. Auch ein Rettungswagen und ein leitender Notarzt standen parat.Die meiste Arbeit hatten indes die Beamten der Polizeiinspektion Köllertal, die immer wieder geduldig die Straßensperren und Umleitungen erklären mussten. Außerdem mussten ein, zwei allzu neugierige Passanten zurückgehalten werden, die sich durch die ersten Absperrungen bis kurz an die Bombe herangemogelt hatten, während die vier Kampfmittel-Experten schon ihre Arbeit taten. Die Entschärfung der Fliegerbombe stellte für die routinierten Männer kein besonderes Problem dar, schon nach einer Viertelstunde war der Zünder aus der Fliegerbombe gedreht. Es handelte sich um eine Fünfzentner-Bombe amerikanischer Bauart. Nach der Entschärfung wurde das gute Stück mit dem Bagger, mit dem sie entdeckt worden war, in einen Lkw der Kampfmittelräumer geladen und dann abtransportiert. Demnächst soll die Bombe dann kontrolliert gesprengt werden.

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