Auch die SPD rückt ab vom Windpark Fröhn

Riegelsberg · Nach der CDU im Riegelsberger Gemeinderat distanziert sich nun auch die SPD vom geplanten Windpark Fröhn. Anlass: Die Rotorblätter eines der Windräder würden deutlich über die Konzentrationszone hinausragen.

Auch die SPD Riegelsberg will der RAG den Wind aus den Rotoren nehmen. "Bisher waren es nur Spekulationen. Aber nach einem persönlichen Gespräch mit einem Vertreter der RAG Montan Wind steht es nun fest: die Rotorblätter einer der drei geplanten Windenergieanlagen im Fröhner Wald ragen deutlich über die Konzentrationszone hinaus", sagt der SPD-Gemeinderatsfraktionssprecher Frank Schmidt. Der auch von der SPD beantragte und durch den Regionalverband im vergangenen Jahr festgelegte Mindestabstand von 800 Meter werde nun klar unterschritten.

"Wir sprechen hier nicht nur von ein bis zwei Metern, sondern von circa 50 Metern", sagt Schmidt. "Hierdurch werden die öffentlichen Belange so stark beeinträchtigt, dass durch den Bau dieser Anlage der Flächennutzungsplan nicht mehr eingehalten wird", fügt er hinzu. Bisher habe die SPD Riegelsberg dem Projekt im Fröhner Wald immer positiv gegenüber gestanden, aber dadurch, dass sich die Vorzeichen nun grundlegend geändert haben, werde die SPD das Einvernehmen zum geplanten Bau nicht herstellen, macht Schmidt deutlich. Auch der geplante Städtebauliche Vertrag könne so nicht mehr unterschrieben werden. Bereits seit letztem Jahr habe die RAG Montan Wind gewusst, dass die ursprünglich geplante Größe der drei Anlagen nicht mehr ausreichend sein wird.

Denn durch die Erhöhung des Mindestabstandes von 650 auf 800 Meter und die hiermit zusammenhängende Verkleinerung der Konzentrationszone, musste der Investor die Anzahl der Anlagen auf drei reduzieren. Dies hatte zur Folge, dass der Ertrag wohl nicht mehr ausreichend gewesen wäre. Somit hat man einfach die Größe der Anlage auf 235 Meter erhöht, so dass der Rotordurchmesser auf 135 Meter gewachsen ist.

Dies sei der SPD bisher nicht bekannt gewesen. Frank Schmidt: "Wir sind bis zu dem Gespräch immer davon ausgegangen, dass baurechtlich alles in Ordnung ist und der Investor alle Vorschriften einhält. Da dies nun aber nicht mehr so ist, haben wir dem Investor unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass das jetzige Projekt nicht mehr von uns befürwortet wird."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort