Auch die Roten wollen länger GrünEin Ampel-Knopf für Sehende

Riegelsberg. Mit einem Expertenvortrag wollte die Riegelsberger SPD am Dienstagabend darüber informieren, wie man die innerörtliche Ampelschaltung verbessern kann. 35 Interessierte - die meisten davon SPD-Mitglieder - kamen zur Veranstaltung. "Ich hätte mit mehr Andrang gerechnet. Denn egal, wo man in Riegelsberg als Politiker hinkommt, überall wird man auf das Ampelproblem angesprochen. Die Not scheint mir aber doch nicht so groß zu sein, wenn ich mich umschaue", sagte der Landtagsabgeordnete und Riegelsberger SPD-Vorsitzende Volker Schmidt. Der Riegelsberger Bürger Hans-Joachim Hippler fand dafür eine Erklärung: "Die Verwaltung hat die Studie in Auftrag gegeben, aber eine Partei stellt die Ergebnisse vor. Das hat ein Geschmäckle. Wenn die Verwaltung die Ergebnisse vorgestellt hätte, wären mehr Besucher gekommen."Wie Bürgermeister Klaus Häusle (SPD) sagte, hat er den Verkehrsexperten Dr. Peter Häckelmann im März vorigen Jahres als Berater beauftragt. "Er sollte sich die Sache anschauen, Probleme aufzeigen, sagen, was man verbessern kann und das dann mit dem LfS (Landesbetrieb für Straßenbau) und der Saarbahn umsetzen", so Häusle. Und Volker Schmidt erklärte, weshalb die SPD die Ergebnisse vorstellte: "Wir sind die Saarbahnpartei in Riegelsberg, wir haben uns immer für sie eingesetzt, obwohl uns schon in der Planungs- und Bauphase heftiger Gegenwind entgegen wehte. Wir fühlen uns deshalb verpflichtet, die Bürger zu informieren."

 Vortrag über Verbesserungen bei der Riegelsberger Ampelschaltung, am Referententisch (von links): Volker Schmidt (SPD-Ortsvorsitzender), Bürgermeister Klaus Häusle, Verkehrsexperte Peter Häckelmann, Fraktionsvorsitzender Ingbert Horn. Foto: dg

Vortrag über Verbesserungen bei der Riegelsberger Ampelschaltung, am Referententisch (von links): Volker Schmidt (SPD-Ortsvorsitzender), Bürgermeister Klaus Häusle, Verkehrsexperte Peter Häckelmann, Fraktionsvorsitzender Ingbert Horn. Foto: dg

Riegelsberg. Mit einem Expertenvortrag wollte die Riegelsberger SPD am Dienstagabend darüber informieren, wie man die innerörtliche Ampelschaltung verbessern kann. 35 Interessierte - die meisten davon SPD-Mitglieder - kamen zur Veranstaltung. "Ich hätte mit mehr Andrang gerechnet. Denn egal, wo man in Riegelsberg als Politiker hinkommt, überall wird man auf das Ampelproblem angesprochen. Die Not scheint mir aber doch nicht so groß zu sein, wenn ich mich umschaue", sagte der Landtagsabgeordnete und Riegelsberger SPD-Vorsitzende Volker Schmidt. Der Riegelsberger Bürger Hans-Joachim Hippler fand dafür eine Erklärung: "Die Verwaltung hat die Studie in Auftrag gegeben, aber eine Partei stellt die Ergebnisse vor. Das hat ein Geschmäckle. Wenn die Verwaltung die Ergebnisse vorgestellt hätte, wären mehr Besucher gekommen."Wie Bürgermeister Klaus Häusle (SPD) sagte, hat er den Verkehrsexperten Dr. Peter Häckelmann im März vorigen Jahres als Berater beauftragt. "Er sollte sich die Sache anschauen, Probleme aufzeigen, sagen, was man verbessern kann und das dann mit dem LfS (Landesbetrieb für Straßenbau) und der Saarbahn umsetzen", so Häusle. Und Volker Schmidt erklärte, weshalb die SPD die Ergebnisse vorstellte: "Wir sind die Saarbahnpartei in Riegelsberg, wir haben uns immer für sie eingesetzt, obwohl uns schon in der Planungs- und Bauphase heftiger Gegenwind entgegen wehte. Wir fühlen uns deshalb verpflichtet, die Bürger zu informieren."

Peter Häckelmann war Saarbahnkoordinator und 34 Jahre Verkehrsplaner in Diensten der Stadt Saarbrücken. Seit er im Ruhestand ist, übt er noch Beratertätigkeiten aus. Die Gemeindeverwaltung wird die Ergebnisse der Studie zusammenfassen und der Presse vorstellen (wir wollen deshalb hier nur auf die wichtigsten festgestellten Probleme eingehen - siehe Text unten).

20 Minuten für Ortsdurchfahrt

Insgesamt wurde der Vortrag als sehr informativ bewertet. Aber es gab auch Kritik und Anregungen. So kritisierte der Riegelsberger Henning Johann: "Vom Kaufland bis Riegelsberg-Süd brauche ich mit dem Auto 20 bis 25 Minuten." Dazu Häckelmann: "Das glaube ich Ihnen nicht. Das Gefühl, dass man sehr lange für etwas braucht, täuscht oft."

Doch auch Volker Schmidt und andere bestätigten Johanns Zeitangabe. Ortsvorsteherin Monika Rommel hatte eine Erklärung für die lange Fahrzeit. Sie habe festgestellt, dass Ortskundige aus Richtung Heusweiler die langen Staus an der Ampel in Güchenbach dadurch umgehen, dass sie die Güchenbacher Straße als Abkürzung und Schleichweg nutzen. Dadurch werde ständig "Grün" an der Ampel Güchenbacher Straße ausgelöst, und das bedeutet häufige Rotphasen für die Saarbrücker Straße, was Rückstaus bis zum Stumpen zur Folge habe.

Überflüssige Ampel?

Ralf Waschburger (Grüne) bemängelte, dass die Grünphase in der Marienstraße mit 18 Sekunden viel zu lang sei und dadurch einen "Schleich- und Zielverkehr" erzeuge. Die ehemalige Ortsvorsteherin Roswitha Fugmann sagte, dass die Ampel in der Beethovenstraße überflüssig sei und entfallen könne. Thomas Lelle regte einen "Grünen Pfeil" für Rechtsabbieger in Anliegerstraßen an, wie er einst in der DDR üblich war.

Häckelmann nahm alle Anregungen auf und lässt sie prüfen. Den Bürgern empfahl er, weitere Probleme an die Verwaltung weiterzugeben. Volker Schmidt kündigte an, dass die SPD die Verwaltung bitten werde, ein Forum einzurichten, über das sich jeder zur Ampelschaltung äußern könne und Antwort bekomme.

Riegelsberg. Folgende Verbesserungsmöglichkeiten für die Ampelschaltung in der Riegelsberger Ortsdurchfahrt (Saarbrücker Straße/B 268) wurden genannt:

Einmündung Lindenstraße in B 268: Hier schaltet die Ampel auf Grün, wenn ein Auto in die B 268 einfahren will. Häckelmann hatte beobachtet, dass die Ampel in der Lindenstraße auch auf Grün schaltet, wenn dort gar kein Auto wartet. Grund: Linksabbieger aus der B 268 fahren manchmal über die Induktionsschleife in der Lindenstraße und lösen damit eine Ampelschaltung aus. Lösungsvorschlag: die Ampel in der Lindenstraße soll nur dann auf Grün schalten, wenn ein Auto mehrere Sekunden auf der Induktionsschleife steht.

Fußgängerampeln: Manche Ampeln haben lange Grünphasen für Fußgänger. Das bedeutet für die Autofahrer, dass sie auch dann noch Rot haben, wenn der Fußgänger die Straße längst überquert hat. Die Grünphase für Fußgänger ist aber bewusst so lange geschaltet, damit auch Sehbehinderte gefahrlos die Straße überqueren können. Zukünftig könnten die Anforderungstasten für Grünphasen so verändert werden, dass es eine Taste für Normalsehende gibt, die dann eine kürzere Grünphase für Fußgänger auslöst, plus eine Taste für Sehbehinderte mit längerer Grünphase.

Weitere Verbesserungsmaßnahmen könnten an mehreren Fußgängerüberwegen vorgenommen werden, an denen Markierungen fehlen.

Auch am Funksignal der Saarbahn, das Rotphasen für die Autofahrer auslöst, könnten Korrekturen vorgenommen werden. dg

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