„Auch die Guten fördern“

Riegelsberg · Eigentlich wollte Monika Schmiedel gar nicht Lehrerin werden. Doch sie wurde es und ist es mit Leib und Seele. Die 47-Jährige leitet nun die Ellerschule in ihrem Heimatort Riegelsberg. Ihre Klasse hat sie behalten.

 Monika Schmiedel ist die neue Leiterin der Grundschule Hilschbach-Walpershofen in der Riegelsberger Ellerstraße. Foto: Becker & Bredel

Monika Schmiedel ist die neue Leiterin der Grundschule Hilschbach-Walpershofen in der Riegelsberger Ellerstraße. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

"Kinder, die nicht mehr hier zur Schule gehen, kommen vorbei und sagen Hallo - das ist halt Riegelsberg ." So beschreibt Monika Schmiedel (47) das familiäre Milieu der Grundschule in der Ellerstraße. Sie selbst ist ebenfalls eine echte Riegelsbergerin. Allerdings vom anderen Hügel, aus Pflugscheid. Seit 2000 unterrichtet sie an der Grundschule in der Ellerstraße, und seit neuestem ist sie die Schulleiterin.

Eigentlich wollte Monika Schmiedel gar nicht Lehrerin werden. Nach dem Abi machte sie erstmal eine kaufmännische Ausbildung bei der Gemeinde. Mit dem neuen Job als Schulleiterin ist Büroarbeit verbunden. "Das mag ich gern", kommentiert sie.

Auf die Ausbildung folgte ein Jahr in einer Firma als Sachbearbeiterin. In der Freizeit engagierte sie sich in der Jugendarbeit, spielte mit dem Gedanken, Sozialpädagogik zu studieren. Eine Bekannte meinte, Lehrerin wäre doch was für sie. "Und das war's auch", sagt Monika Schmiedel. Im Nachhinein sei es nicht schlecht gewesen, erstmal etwas anderes gesehen zu haben. Man habe einen anderen Blickwinkel, gehe auch anders durchs Studium: "Fleißig, schnell und zielgerichtet".

Nach dem Examen pendelte sie sechs Jahre nach Rheinland-Pfalz, weil es dort Planstellen gab. In Riegelsberg ist ihr "jeder Winkel, jede Macke, jede Eigenart" vertraut. "Ich weiß, worauf ich mich eingelassen habe", meint Monika Schmiedel. Sie liebt ihre Arbeit als Lehrerin und hat auch als Schulleiterin ihre vierte Klasse behalten. Das bedeutet: 21 Stunden für die Klasse, sieben für die Organisation.

"Die Kleinen wollen lernen, sie sind aufnahmefähig wie ein Schwamm", sagt die Schulleiterin. Auch mit den Eltern sei hier gut zu arbeiten, die seien sehr engagiert. "Es ist eine offene Schule, wenn was ist, können die Eltern jederzeit kommen, das ist schön an der Schule." Als aktuelle Aufgabe liegt das Inklusionskonzept an. Die Fragen: Wen fördern wir und wie fördern wir? "Ich würde auch gern die Guten fördern. Die muss man auch im Blick haben. Die brauchen auch ihr Futter", meint Monika Schmiedel.

Um die unterschiedlichen Talente zu fördern, gibt es Lesewettbewerbe, Schulkonzerte, Sportwettkämpfe und künstlerische Aktionen. Die Schulleiterin hat eben die AG Spielen- Knobeln-Denken ins Leben gerufen. Für Kinder, die gern nachdenken, Rätsel lösen, Schach spielen.

Das berufliche Motto der neuen Schulleiterin lautet: "Ich gehe jeden Tag meine Schritte, aber ich muss nicht auf die Überholspur." In ihrer Freizeit ist sie gern an der frischen Luft. "Walken, Waldspaziergänge, das ist mein Erholungsfaktor", sagt Monika Schmiedel. Sie liest gern, "vom Sachbuch über Krimi, queerbeet". Ihre aktuelle Lektüre: "111 gute Gründe, um Lehrer zu sein".

Ihre 19-jährige Tochter will in ihre Fußstapfen treten, sie studiert in Landau Deutsch und katholische Religion. Der Sohn (16) geht noch zur Schule. Ihr Mann, ein Diplom-Sportlehrer, hat sich als Gesundheitscoach selbstständig gemacht.

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