Arbeitsmarkt vorwiegend heiter

Köllertal. Im gesamten Regionalverband Saarbrücken haben sich die Arbeitsmarktdaten vergleichsweise günstig entwickel, wobei die Arbeitslosigkeit aber noch immer auf recht hohem Niveau liegt (wir berichteten). Besonders erfreulich ist jedoch die Entwicklung im Köllertal: Hier ist die Arbeitslosenquote mit einem Wert von 3,9 unter die Vier-Prozent-Marke gesunken

 Sonnige Zeiten: Die meisten Köllertaler Arbeitnehmer haben auch Arbeit. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Sonnige Zeiten: Die meisten Köllertaler Arbeitnehmer haben auch Arbeit. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa

Köllertal. Im gesamten Regionalverband Saarbrücken haben sich die Arbeitsmarktdaten vergleichsweise günstig entwickel, wobei die Arbeitslosigkeit aber noch immer auf recht hohem Niveau liegt (wir berichteten). Besonders erfreulich ist jedoch die Entwicklung im Köllertal: Hier ist die Arbeitslosenquote mit einem Wert von 3,9 unter die Vier-Prozent-Marke gesunken. Das ist der deutlich beste Wert im Regionalverband: Im Bereich der Hauptagentur Saarbrücken (Saarbrücken plus Kleinblittersdorf) liegt die Quote saarlandweit am höchsten bei 10,5 Prozent, im Bezirk Völklingen (zu dem Großrosseln gehört) bei 8,3 und im Sulzbachtal bei 6,7 Prozent. Besser als die für das ganze Köllertal zuständige Agentur in Heusweiler schneiden im Saarland nur die Geschäftsstellen in Blieskastel (3,3 Prozent) und St. Wendel (3,4 Prozent) ab. Im Saarland insgesamt liegt die Quote bei 6,2 Prozent.Warum hat das Köllertal so gute Werte? Aus der Heusweiler Geschäftsstelle der Arbeitsagentur, die für das ganze Köllertal zuständig ist, werden vier positive Faktoren genannt: die gute Verkehrsanbindung (auch an den öffentlichen Nahverkehr); vier große Gewerbegebiete mit vielen Handelsketten, die Arbeitsplätze bieten; große Firmen, die immer Arbeitskräftebedarf haben; nicht zuletzt regional sehr mobile Frauen und Männer, was auch die hohe Pendlerzahl bestätige.

Die letzte Untersuchung zu Pendlerbewegungen stammt von Juni 2010. Monika Fuchs, Pressesprecherin der Agentur für Arbeit in Saarbrücken, schildert dazu: Von 17 680 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Wohnort im Köllertal pendeln rund 15 300 aus ihren Wohnorten zur Arbeit. Diese sind also, mit Ausnahme der "inner-köllertaler" Pendler, außerhalb des Köllertals beschäftigt, viele von ihnen in Saarbrücken. Nach Saarbrücken pendeln täglich 68 700 Menschen zur Arbeit ein.

Insgesamt waren im Köllertal im November rund 1050 Menschen ohne Arbeit, 50 weniger als im November 2010 und auch gut 50 weniger als im Oktober, so die Daten der Agentur für Arbeit. In Püttlingen (rund 20 000 Einwohner) waren im November 397 Arbeitslose registriert, in Heusweiler (rund 20 000 Einwohner) waren es 381, und in Riegelsberg (rund 15 000 Einwohner) waren es 271 Arbeitslose. Das bedeutet für alle drei Kommunen etwa 18 bis 20 Arbeitssuchende pro 1000 Einwohner.

Dass es jemals eine absolute Vollbeschäftigung geben wird, ist kaum zu erwarten, da die Arbeitsagenturen von einer gewissen "Sockelarbeitslosigkeit" ausgehen, die selbst bei besten wirtschaftlichen Bedingungen besteht, weil die Betroffenen aus mehreren Gründen schwer zu vermitteln sind. Zu diesen Gründen können zum Beispiel "eine verfestigte Arbeitslosigkeit", Gesundheitsprobleme, das Bildungsniveau oder das Alter (kurz vor Rentenantritt) gehören.

Wo genau die nicht mehr zu unterschreitende Grenze liegt, ist schwer zu fassen und wird unterschiedlich gesehen, aber bei einer Arbeitslosenquote irgendwo zwischen 2,5 und 3,5 Prozent könnte inetwa das Maximum erreicht sein.

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