Andrea Glomba aus Walpershofen Als Tierschützerin weithin bekannt

Walpershofen · Andrea Glomba aus Walpershofen versorgt in ihrem Garten Dutzende Tiere. Vor allem Vögel haben es ihr angetan.

 Andrea Glomba aus Riegelsberg betreut ausgesetzte Tiere. Hier füttert sie Nymphensittiche in ihrer Voliere.

Andrea Glomba aus Riegelsberg betreut ausgesetzte Tiere. Hier füttert sie Nymphensittiche in ihrer Voliere.

Foto: Iris Maria Maurer

 Die Fassade des Einfamilienhauses in Walpershofen lässt nicht erahnen, wie tierlieb dessen Bewohner sind. Erst im Garten hinter dem Haus verrät eine 30 Quadratmeter große Voliere, dass Andrea Glomba, ihr Lebensgefährte und dessen Eltern ein riesengroßes Herz für Tiere haben. Gleich neben der Voliere ist noch ein kleiner Auslauf samt Stall und Wasserstelle für fünf junge Laufenten. „Aber wir haben auch noch zwei Schafe, eine Schildkröte, vier eigene Hunde, verschiedene Pflegehunde, zwei Papageien und ein Chamäleon“, berichtet Andrea Glomba lachend.

In der Voliere hält sie fast 60 Vögel. Laut, aufgeregt und bunt geht es zu, als sie den Flugstall betritt. Einige der Vögel sind sehr zutraulich, picken der Tiernärrin die Hirsekörner aus der Hand. Nymphensittiche, Wellensittiche, Zebrafinken oder auch Wachteln haben bei Andrea Glomba ein neues Zuhause gefunden. Denn Andrea Glomba sammelt die Vögel nicht zu ihrem Vergnügen, die meisten sind Abgabetiere. „Manche wurden auch irgendwo in der freien Wildbahn gefunden“, erklärt sie. Dann hilft Andrea Glomba den Tieren, nimmt sie in Obhut, pflegt und schützt sie. Aus purer Tierliebe. Dafür ist sie mittlerweile bekannt, ist auch Mitglied im Verein Tiere in Not Saar.

 Und wenn Polizei und Feuerwehr in und um Riegelsberg einen Tiernotfall haben, wird sie gern zu dem Einsatz hinzugerufen, um das Tier einzufangen und es aufzunehmen. Und das schon seit Jahren.

„Tierbegeistert war ich schon immer“, erzählt sie dann auch. Ihr erstes eigenes Tier war ein Hamster. Da war sie gerade mal acht Jahre alt. „Er hieß J. F. Kennedy. Aber ich weiß nicht mehr, warum“, sagt sie lachend. Und schon als Kind wollte sie, dass es das Tier gut bei ihr hat. Daher reichte ihr ein einfacher Käfig für den Hamster nicht aus. Vier Stück mussten es sein, untereinander mit Röhren verbunden, damit der Hamster viel Auslauf hatte. „Als er dann zum zweiten Mal die Schläuche der Spülmaschine meiner Mutter zerbissen hatte, musste er weg“, erinnert sie sich. Aber Andrea Glomba tröstete sich mit einem eigenen Hund. Und teilt seither ihr Leben mit Tieren.

Auch ihre Ausbildung widmete sie ihrer Begeisterung für Tiere, sie erlernte den Beruf der Pferdewirtin, war Rennreiterin, arbeitete viele Jahre in einem Rennstall. Mittlerweile ist sie Mitarbeiterin einer Versicherung, die sich – wie sollte es anders sein? – auf Tierversicherungen spezialisiert hat und die eine Mitarbeiterin suchte, die sich mit Pferden und anderen Tieren sehr gut auskennt. Andrea Glombas Tierliebe beeinflusste sogar ihr Privatleben. Vor einiger Zeit wurde ihr ein kleines Eichhörnchen gebracht, das aus dem Nest gefallen war. Der Finder Oliver Feld erkundigte sich regelmäßig danach, fragte immer wieder, ob es ihm gut ging. Wohl nicht ganz ohne Eigennutz, denn seit letztem Herbst lebt Andrea Glomba bei ihm, zog mit sechs Hunden zu ihm nach Walpershofen. Und seitdem wurde im Garten der Familie die große Voliere gebaut. Dort tummeln sich die Vögel, denen es ausgesprochen gutgeht. „Normalerweise darf man Spitz- und Krummschnäbel nie zusammen in einen Käfig setzen. Aber unsere Voliere ist so groß, das funktioniert ohne Probleme“, erklärt sie. Bobby, ein Nymphensittich, lebt schon seit Jahren bei ihr. Und einige der kleinen Zebrafinken haben gerade versteckt Eier gelegt und ziehen im Untergrund ihre Jungen groß, obwohl Andrea Glomba das nicht so gerne sieht. Denn die Tierliebe und Pflege kostet eine Menge Geld, das sie mittlerweile auf Märkten mit dem Verkauf von Tierprodukten dazuverdient.

Dass es bei so vielen Tieren und deren Pflege keine Probleme mit der Nachbarschaft gibt, ist schon erstaunlich. Aber für Andrea Glomba ist das keine Überraschung. „Den Gesang von Vögeln hört ja jeder gern“, sagt sie sich.

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