„An einem Laternenpfahl höchstens zwei Kandidaten aufhängen“

Das Jahr 2013 geht zu Ende. Im Köllertal ist in den vergangenen zwölf Monaten viel passiert, und es wurde viel geredet. Die Saarbrücker Zeitung hat eine Auswahl der lustigsten Sprüche und Versprecher zusammengestellt.

In die Sprichwortfalle getreten? Sabine Leinenbach, die Nachfolgerin des Heusweiler Bauamtsleiters Albert Dörr, stellte sich am 16. Januar im Gemeinderat wie folgt vor: "Ich habe die Fußstapfen von Albert Dörr geerbt."

Verlieren die Riegelsberger Männer ihre Zeugungsfähigkeit? Linke-Sprecherin Birgit Huonker sagte am 25. Februar im Riegelsberger Gemeinderat: "Die Südumgehung werden wir nicht mehr erleben. Unsere Kinder auch nicht. Vielleicht unsere Enkelkinder, wenn unsere Kinder in der Lage sind, welche zu zeugen."

Gibt es auch viereckige Kreise? Als der Holzer Ortsrat am 27. März darüber beriet, ob man den nächsten Seniorennachmittag gemeinsam mit Wahlschied veranstalten solle, meinte Ortsvorsteher Jan Paul: "Ich werde dazu einen runden Kreis zusammenrufen und beraten lassen."

Klingt doppelt gemoppelt glaubhafter? Der CDU-Sprecher Ralf Schmidt lobte in der Walpershofer Ortsratssitzung am 19. Juni die neue Ortsmitte: "Jetzt haben wir eine Ortsmitte, die qualitativ eine hohe Qualität hat."

Sind die Walpershofer zu gierig? Als es in der gleichen Sitzung um neue Parkplätze am Sportplatz ging, befürchtete SPD-Ratsmitglied Hartwig Diehl: "Finanzielle Forderungen aus Walpershofen lösen in Riegelsberg eine Schnappatmung aus."

Wird Wahlschied ans Eisenbahnnetz angeschlossen? Als Ortsvorsteher Reiner Zimmer am 23. Juli in der Ortsratssitzung sagte: "Die Firma Inexio verlegt jetzt im Langgarten Hochgeschwindigkeitskabel", wollte ein Bürger wissen: "Wie? Fährt dort jetzt der ICE vorbei?"

Lynchjustiz in Riegelsberg? Hartmut Huber (FDP) verlangte in der Riegelsberger Gemeinderatssitzung am 24. September: "In der nächsten Verwaltungsvorlage für das Plakatieren bei Wahlen sollte festgeschrieben werden, dass an einem Laternenpfahl höchstens zwei Kandidaten aufzuhängen sind."

Versteht das jemand? Als der Walpershofer Ortsrat am 9. Oktober über ein Hundeverbot auf dem neuen Spielplatz in der Ortsmitte diskutierte, sagte Bernd Schampel (SPD): "Es gibt den Leinenscheißer und den Leinenscheißerlasser." Ralf Schmidt (CDU) ergänzte: "Und es gibt den Leinenscheißerlasserhasser." Wir übersetzen lieber mal: Die beiden Ratsmitglieder sprachen vom Hund, vom Hundehalter und vom Bösewicht, der Hundehalter am liebsten verprügeln möchte.

Ist das nicht viel deutlicher? In der gleichen Sitzung zum gleichen Thema forderte Wolfgang Heß (SPD): "Wenn der Sandkasten verschissen ist, ist die Kacke am Dampfen. Aber ein Hundekackverbot nutzt gar nichts."

Was wäre bloß aus dem Riegelsberger Bürgermeister geworden? Bei der Einweihung des neuen Kinder- und Familienzentrums Ronnertswies am 16. November, sagte der Riegelsberger Bürgermeister Klaus Häusle: "Der neue Kindergarten in der Ronnertswies macht richtig Lust darauf, wieder Kind zu sein. Wenn wir als Kinder einen solchen Kindergarten hätten besuchen dürfen, wer weiß, was dann aus uns geworden wäre."

Grüne Welle für Rotsünder? Als der Heusweiler Bauausschuss am 2. Dezember über den geplanten Umbau des Kreuzungspunktes Saarbrücker Straße/Saarlouiser Straße/Trierer Straße diskutierte, sagte Mario Kindel, Fachbereichsleiter beim LfS: "Bei der Koordination der Ampelanlagen müssen wir sicherstellen, dass die Autos, die an der ersten Ampel bei Rot losfahren, auch an der zweiten Ampel Grün haben."

Wachsen die Riegelsberger Schulden wegen der vielen Katzen? SPD-Sprecher Ingbert Horn sagte bei der Haushaltsdebatte am 9. Dezember im Gemeinderat: "In Zukunft wird es darum gehen, die Haushaltslage weiter zu verbessern, indem wir den Zuwachs der Kassenkredite erst stoppen und dann die Katzenkredite abbauen."

Eine neue Sprache? In der gleichen Sitzung sagte Linke-Sprecherin Birgit Huonker: "Wir haben den Bau des Kunstrasenplatzes von Anfang an unterstützt, denn er gewährleistet konstant gute Spiel- und Trainingsvoraussetzungen und ist gegen Witter und Wend unempfindlich."

Liegt die Würze in der Kürze? Siegfried Lambert, 2. Vorsitzender des Musikvereins Eiweiler, versprach beim Adventskonzert: "Gestatten Sie, dass ich die Bekürzung kurz halte."

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