"Alte Herren" frisch und frech

Riegelsberg. Die Chorgemeinschaft Riegelsberg bekennt Farbe: In signal-orangenen Poloshirts stehen zwei Dutzend Sänger in Haus Gabriel auf der Bühne und stimmen sich auf den bunten Abend ein. Es gebe kein gedrucktes Programm, erklärt Dirigent Erik Ihl, denn man wolle die Gäste überraschen. Und das gelingt

 Die Chorgemeinschaft Riegelsberg ehrte im Haus Gabriel Mitglieder, von links: Vorsitzender Herbert Steimer, Manfred Friedrich, Erwin Karrenbauer, Walter Mang, Hellmut Schäck, Manfred Scheider, Hermann Giring, Arnold Rupp, Oswald Schramm und Gustav Scherer. Foto: Becker&Bredel

Die Chorgemeinschaft Riegelsberg ehrte im Haus Gabriel Mitglieder, von links: Vorsitzender Herbert Steimer, Manfred Friedrich, Erwin Karrenbauer, Walter Mang, Hellmut Schäck, Manfred Scheider, Hermann Giring, Arnold Rupp, Oswald Schramm und Gustav Scherer. Foto: Becker&Bredel

Riegelsberg. Die Chorgemeinschaft Riegelsberg bekennt Farbe: In signal-orangenen Poloshirts stehen zwei Dutzend Sänger in Haus Gabriel auf der Bühne und stimmen sich auf den bunten Abend ein. Es gebe kein gedrucktes Programm, erklärt Dirigent Erik Ihl, denn man wolle die Gäste überraschen. Und das gelingt. Normalerweise singen diese Herren keine Schlager, sondern präsentieren - seriös in schwarzem Anzug, weißem Hemd und Krawatte - Beethoven, Schubert, Klassik, Romantik, geistliche Musik, Gospels. Heute Abend jedoch ist alles etwas anders. Das Repertoire ist so fesch wie das Outfit. Und das Bühnenbild auch: Rechts schwebt der blaue Mond von Manhattan über dem Vagantenlied, indem es heißt: "Und er tänzelt auf der Straße vor sich her und hin, und an seiner goldnen Nase baumelt noch ein Tröpfchen Gin." Links peppt eine Illustration zum "Alte-Säcke-Lied" die Bühne auf. Die Mitglieder der Chorgemeinschaft sind zwischen 50 und 80, und so scheint ihnen diese humorvolle Männerchor-Melodie mit einem selbstironischen Augenzwinkern auf den Leib geschneidert."Mit Überzeugung müsst ihr das machen, das sind so Schlüsselstellen", sagt Dirigent Ihl, dann singen sie fix noch mal die Stelle: "Die Melodie darf nicht zu hoch sein, der Tenor schafft das schon lang nicht mehr..."

Danach eilen die Sänger zu ihren Lieben, verteilen sich locker an den Tischen im ganzen Raum. Mit einem dezenten Fingerschnipsen holt Herbert Steimer, Vereinsvorsitzender und Moderator des Abends, sie später zu den einzelnen Auftritten auf die Bühne.

Die Chorgemeinschaft gibt an diesem Abend kein Konzert im herkömmlichen Sinn, sondern sie präsentiert einen Kessel Buntes mit allerlei Programmpunkten und Gastauftritten. Chorsänger Leo Strempel tritt als Pantomime an. Christof Scheid, Stimmenimitator und Comedykünstler aus Hasborn mischt mit und die Bucherbacher Burgspatzen. Ein echter Hingucker sind auch die Smilies vom Hilschbacher Frauenturnverein. Die tanzen in glänzenden Paillettenkleidern mit Stirnband und Pleureuse an, dass es dem Publikum beim Cancan und beim Charleston nur so vor den Augen flirrt und flimmert.

schaftriegelsberg.de

Auf einen Blick

Geehrt: Genaugenommen gibt es die Chorgemeinschaft Riegelsberg erst seit dem Jahr 2000, juristisch festgezurrt sogar erst seit neun Jahren. Doch die Ursprünge reichen viel weiter zurück, da sich in der Gemeinschaft der Männerchor Güchenbach und der Gesangverein Einigkeit zusammengefunden hatten. So konnte man beim bunten Abend in Haus Gabriel auch neun Sänger für ihre langjährige Mitgliedschaft auszeichnen. Geehrt wurden: Erwin Karrenbauer, Hellmut Schäck, Manfred Scheider, Arnold Rupp, Oswald Schramm, Gustav Scherer, Hermann Giring, Walter Mang und Fritz Mang. hof

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