Abfallgebühren könnten sinken

Riegelsberg · Die Riegelsberger Bürger sollen auch ab 2017 ihre Abfallgebühren nach dem Identsystem bezahlen, das hat der Gemeinderat beschlossen. Unter Umständen könnten die Abgaben dadurch sogar sinken.

Die Müllgebühren in Riegelsberg könnten fallen, so zitiert Riegelsbergs Bürgermeister Klaus Häusle (SPD ) Berechnungen des Entsorgungsverband Saar (EVS). Der Hintergrund: der EVS bereitet derzeit den nächsten Ausschreibungstermin für seine Müllentsorgungsleistungen vor. Deshalb hat er die Kommunen gebeten, selbstständig zu entscheiden, ob sie das derzeitige Abfallgebührensystem beibehalten oder wechseln wollen. Der Riegelsberger Gemeinderat befasste sich in seiner jüngsten Sitzung mit dieser Thematik: "Unsere Entscheidung 2008 das Identsystem einzuführen, war richtig", sagte Bürgermeister Klaus Häusle (SPD ). Er verwies darauf, dass man seit Jahren auf günstige und stabile Gebühren zurückblicken könne. "Die Gebühren konnten trotz aller Unkenrufe stabil gehalten werden, wir sollten beim Identsystem bleiben", sagte Häusle.

Wenn keine Kommune einen Systemwechsel vornimmt, dann werden die Gebühren demnach konstant bleiben. Für Riegelsberg würde die Abfallgebühr sogar leicht fallen, sagte der Bürgermeister. Sollten aber einige oder alle wechseln, werde es teurer. Das sah auch Dieter Schmiedel (Die Linke ) so: "Wir sollten das Identsystem beibehalten, denn wenn wir auf das Verwiegesystem umsteigen, wird es teurer, weil dann die Müllfahrzeuge umgerüstet werden müssen." Auch Stephan Lehberger (Grüne) plädierte für die Beibehaltung des Identsystems: "Wir haben ein gutes System. Es hat sich bewährt. Der Müll wird weniger, es wird mehr Müll getrennt." Einstimmig beschloss der Rat deshalb, dass die Riegelsberger Bürger auch ab 2017 ihre Abfallgebühren nach dem Identsystem bezahlen sollen.

Die Kommunen, die im Entsorgungsverband Saar (EVS) organisiert sind, haben diesen Donnerstag entschieden, welches Müllgebühren-System sie ab 2017 favorisieren: Fast alle wollen weiterhin den Hausmüll nach der Zahl der Tonnen-Leerungen abrechnen lassen. Nur in Losheim am See zahlt der Bürger das Müllgewicht.

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HintergrundBeim Identsystem werden alle Leerungen der Rest- und Bioabfallbehälter elektronisch gezählt. Wer die Tonnen seltener zur Abfuhr bereitstellt, profitiert von einer geringeren Abfallgebühr, wer die Tonnen häufiger leeren lässt, zahlt mehr. Die Leerungen zählt ein kleiner elektronischer Chip. Der Transponder von der Größe einer 2-Euro-Münze enthält eine einmalige Codenummer, hat die Form eines Kunststoffpucks und sitzt fest verankert im oberen Rand des Abfallbehälters, dem so genannten Schüttkamm. dg

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