Reichsfahne gezeigt Rassistischer Vorfall bei Hanau-Mahnwache in Saarbrücken – saarländische Bundestagsabgeordnete übt scharfe Kritik

Saarbrücken · Am Samstag wurde an der Europa-Galerie in Saarbrücken den Opfer des Terroranschlags von Hanau gedacht. Doch plötzlich kam es dort zu rassistischen Beleidigungen – auch eine Reichsfahne tauchte auf. Nun hat sich die Saarbrücker Bundestagsabgeordnete Josephine Ortleb (SPD) zu dem Vorfall geäußert.

Rassismus-Vorfall bei Hanau-Gedenken – Saarland-Politikerin übt Kritik
Foto: hor_saar/Screenshot

Am vergangenen Samstag wurde an der Saarbrücker Europa-Galerie  den Opfern des rassistischen Terroranschlags in Hanau am 19. Februar 2020 gedacht. Doch während der Mahnwache kam es gegen 18 Uhr selbst zu einem rassistischen Vorfall. So tauchte neben Beleidigungen auch eine Reichsflagge bei der Gedenkfeier auf. Die SZ hatte darüber ausführlich berichtet. Auch auf den sozialen Medien hatte die Aktion für Aufsehen und Entsetzen gesorgt.

Den Rassismus-Vorfall hat die Saarbrücker Bundestagsabgeordnete Josephine Ortleb (SPD) nun stark kritisiert. „Wer mit Reichsflaggen und rassistischen Sprüchen in der Öffentlichkeit auftritt, muss rechtliche Folgen spüren“, sagte sie in einem Statement, das der SZ vorliegt. Darin fügte sie an: „Wer diese Symbole verwendet, macht sich mit der rassistischen Ideologie des Mörders gemein.“

In der Mitteilung machte Ortleb deutlich: „Es ist abgesehen von rechtlichen Fragen an Geschmacklosigkeit nicht zu überbieten, eine Gedenkveranstaltung zu stören und das Gedenken an neun ermordete, junge Menschen zu missbrauchen.“

 Reichsfahne bei Hanau-Gedenken– Saarbrücker  Politikerin begrüßt Debatte im Landtag

Vor diesem Hintergrund ist es laut der Bundestagsabgeordneten absolut richtig und notwendig, „dass die SPD-Fraktion im saarländischen Landtag genau das im Innenausschuss zum Thema machen wird“. 

Organisiert wurde die Mahnwache zum zweijährigen Jahrestag des Anschlags unter anderem vom „House of Resources Saar“, einer Organisation, die Ansprechpartner für interkulturelle Vereine und Migrantenorganisationen ist.

Beim Terroranschlag in Hanau starben am 19. Februar 2020 neun Menschen mit Migrationshintergrund. Der Täter, Tobias R., war ein 43-jähriger Hanauer, der anschließend in der elterlichen Wohnung seine Mutter und sich selbst erschoss.

(smz)
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