„Showtime“ in der Saarlandhalle Rasante Geburtstagsparty von „Holiday On Ice“

Saarbrücken · Der originalgetreue Nachbau eines historischen Zuges fuhr über die Eisfläche, auf einem darüber hängenden Globus mit einem Durchmesser von fünf Metern „lief“ einer der Akteure um die Welt. Und plötzlich bewegte sich das riesige Gerüst, an dem die Scheinwerfen hingen, wie eine Krake in die Höhe – für ihr Saarbrücker Gastspiel hatten die Macher von „Holiday On Ice“ in mehrtägiger Arbeit die gute, alte Saarlandhalle in eine High-Tech-Eis-Arena verwandelt.

 Franziska Stierle aus Wadgassen trat bei „Holiday On Ice-“ in der Saarlandhalle auf.

Franziska Stierle aus Wadgassen trat bei „Holiday On Ice-“ in der Saarlandhalle auf.

Foto: Marko Völke

Zum Teil leider vergeblich, denn nach dem Verbot der Landesregierung von Großveranstaltungen wegen der Coronakrise am Mittwoch mussten zwei der drei geplanten Vorstellungen kurzfristig abgesagt werden.

Bei der Premiere am Dienstagabend herrschte unter den über 2000 Besuchern dagegen noch eine relativ entspannte Stimmung. Bereits die dreiköpfige Vor-Band brachte mit ihren ungewöhnlichen Versionen von bekannten Hits das „Eis“ schnell zum Schmelzen. „Showtime“ – so der Titel der aktuellen Produktion – machte ihrem Namen alle Ehre. Die rund 40 Eiskunstläufer, Artisten und Musiker feierten eine glamouröse „Holiday On Ice“-Geburtstagsparty. Von historischen Aufnahmen begleitet, die auf eine Leinwand projiziert wurden, begann die Zeitreise zu den Anfängen der weltweit erfolgreichen Show ins Jahr 1943. Mit „Showtime“ feiert „Holiday On Ice“ seit zwei Jahren seinen 75. Geburtstag.

Die Nachstellung eines Castings, das an TV-Sendungen wie „Das Supertalent“ erinnerte, führte vor Augen, wie Künstler für die erste Show von „Holiday On Ice“ gesucht wurden. Und natürlich durfte bei dieser amüsanten Parodie auf die Show-Branche auch eine Liebesgeschichte nicht fehlen: Eine Dame mit rosa Perücke, Sonnenbrille und einer Tendenz zu weißen Pelzmänteln hatte es dem Produzenten angetan. Natürlich durfte sie deshalb mit auf Welttournee gehen und am Ende – nach einer heißen Eifersuchtsszene auf dem kühlen Eis – sogar ihren Liebsten heiraten.

Während im ersten Teil der Show passend zur Handlung Swing-, Charleston- und ähnliche Klänge dominierten, die mit modernen Beats unterlegt wurden, überwogen im zweiten Teil die Hits aktueller Chartstars. Und auch die Choreografien der Eiskunstläufer reichten von klassischen Elementen, Sprüngen und Drehungen bis hin zu modernen Stunts. So sprang Forrest McKinnon auf Kufen gleich über acht Damen – inklusive einer Zuschauerin. Später bewies der US-Amerikaner dann noch sein musikalisches Talent, sang und trommelte. Ein weiterer Höhepunkt der Show war eine Bungee-Akrobatik-Nummer. An elastischen Seilen hängend flogen zwei Artisten und ihre Eiskunstlauf-Kollegen durch die Saarlandhalle.

Zwischen den Profis hatte eine junge Saarländerin ihren großen Auftritt:  Franziska Stierle aus Wadgassen. Die 15-Jährige wurde über eine Nachwuchs-Förderungs-Initiative ausgewählt. Schon als Kind habe sie davon geträumt, einmal Teil der Eis-Revue zu sein. Für ihre gelungene Darbietung mit mehrfachen Schrauben gab es viel Applaus.

Trotz der aktuellen Situation sind die Planungen für die nächste „Holiday on Ice“- Show bereits in vollem Gange: Vom 8. bis zum 10. Januar 2021 gastiert die neue Produktion „Supernova. Journey to the stars“  für gleich sechs Vorstellungen in der Saarbrücker Saarlandhalle.

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