Der Hochbegabte aus ärmlichen Verhältnissen „Radier oder krepier“ – Otto Lackenmacher

Saarbrücken · Kaum ein anderer Saarbrücker Künstler entsprach dem Klischee des in prekären Verhältnissen lebenden, aber sich ganz und gar seiner Kunst verschreibenden Malers so sehr, wie Otto Lackenmacher. Wegen seines wenig bürgerlichen Auftretens und Lebens blieb ihm die ganz große Anerkennung verwehrt, obwohl er sicher zu den besten Zeichnern, Druckgraphikern und Illustratoren zählt, die das Saarland hervorgebracht hat.

Undatiertes Foto von Otto Lackenmacher, dem Hochbegabten aus ärmlichen Verhältnissen. Kriegsgefangenschaft und prekäre Lebenssituationen flossen in seine Kunst. Besonders seine Radierungen wurden bekannt. 

Undatiertes Foto von Otto Lackenmacher, dem Hochbegabten aus ärmlichen Verhältnissen. Kriegsgefangenschaft und prekäre Lebenssituationen flossen in seine Kunst. Besonders seine Radierungen wurden bekannt. 

Foto: Peter Riede

1927 in materiell bedrängten Verhältnissen geboren, wurde er bereits als Kind mit Armut und Prostitution konfrontiert. Im Alter von 14 Jahren studierte der Saarbrücker Junge – als Hochbegabter – an der Schule für Kunst und Handwerk in Trier. Im Krieg musste er als Soldat an die Westfront. Es folgten zwei Jahre Kriegsgefangenschaft, die ihn menschlich und künstlerisch trafen und prägten. Dort entstanden bereits Skizzen und Zeichnungen, die das Leid der Gefangenschaft und Nachkriegszeit zeigen.