Zwei Welten treffen aufeinander

Quierschied · Für Quierschied läuft die Verbandsliga-Saison trotz der ersten Niederlage erfolgreich. Das gilt auch speziell für den neuen Stürmer Yannick Schneider. An diesem Samstag hat die Spvgg. den unbesiegten Titelfavoriten TuS Herrensohr zu Gast. Es ist ein Duell der Gegensätze.

Es sind irgendwo zwei Welten, die an diesem Samstag ab 17.15 Uhr auf dem Kunstrasenplatz am Franzenhaus aufeinander prallen. Hier der Gastgeber Spvgg. Quierschied , der vor allem mit Nachwuchsspielern in den vergangenen Jahren den Weg nach oben eingeschlagen hat. Dort der TuS Herrensohr, der auf namhafte Akteure setzt und mit vielen ehemaligen Oberliga-Spielern als Topfavorit den nächsten Anlauf nimmt, um endlich aus der Fußball-Verbands- in die Saarlandliga aufzusteigen.

"Jede Mannschaft in der Liga will gegen Herrensohr gewinnen. Genau wegen dieser Voraussetzungen", sagt Quierschieds Spielertrainer Markus Woll. Dazu kommt ein weiterer Punkt, der die Partie zu einem besonderen Spiel, ja, aus Wolls Sicht sogar zum "Spiel des Jahres", werden lässt: "In der Landes- und Bezirksliga hatten wir viele Derbys. Jetzt ist mit Herrensohr nur noch eine Mannschaft aus der Gegend in der Klasse. Da sind wir besonders motiviert", erklärt der 30-Jährige. Und da wäre natürlich nicht zuletzt die Tabellenkonstellation: Quierschied ist mit 22 Punkten Vierter und liegt drei Zähler hinter dem unbesiegten TuS Herrensohr. Bis vor einer Woche stand Quierschied ganz oben. Doch dann gab es beim FV Schwalbach die erste Saisonniederlage.

Die konnte auch Yannick Schneider nicht verhindern, auch wenn er beim 1:5 schon zum 13. Mal traf. "Die vergangenen Wochen sind für mich richtig gut gelaufen. Das hätte ich so nicht erwartet", sagt der 25-Jährige, der im Sommer von Saarlandliga-Aufsteiger DJK Bildstock kam. Dort war er oft nur Ersatz, wurde in 22 Partien 14 Mal eingewechselt (neun Tore). "Für mich persönlich war es eine schlechte Saison. Hier bin ich mit offenen Armen empfangen worden", erklärt Schneider. "Der Hauptgrund, dass ich so viel treffe, ist unser gutes Offensivspiel. Die Mannschaft ist sehr offensiv ausgerichtet, da profitiere ich sehr."

Der Offensivgeist mit 39 Toren in neun Partien ist auch ein Grund, warum die Spvgg. Quierschied defensiv zuweilen wackelt. Schon 20 Gegentore stehen zu Buche. "Uns fehlt da die richtige Balance", weiß Woll: "Nach vorne geht die Post ab, wir sind aber häufig im Mittelfeld zu offen. Das mache ich auch an einigen Ausfällen fest." So fehle mit Manuel Allard (beruflich verhindert) ein wichtiger Stabilisator.

Die Gäste aus Herrensohr stehen da deutlich sicherer. Erst fünf Mal musste TuS-Torwart Dirk Schreiber hinter sich greifen. Und vorne ist es vor allem Jens Hartz, der die Tore macht. Der 32-Jährige traf acht Mal. Sein Quierschieder Pendant sieht die Gäste auf dem Papier vorne. "Vom Kader her ist Herrensohr klarer Favorit", sagt Schneider, fügt aber an: "Mit einer guten Mannschaftsleistung sollte für uns dennoch was drin sein." Und auch Woll betont: "Es sind immer noch zwei Welten, zwei unterschiedliche Konzepte. Wir wollen aber zeigen, dass es auch mit unserer Marschroute geht."

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