„Wir können Geschichte schreiben“

Quierschied · Die Spvgg. Quierschied bestreitet morgen um 19 Uhr ihr Spiel der Spiele: Im Duell der Vizemeister der Fußball-Verbandsligen kämpft sie in Furpach mit der SG Ballweiler-Wecklingen-Wolfersheim um den Saarlandliga-Aufstieg. Für Trainer Markus Woll ist es die letzte Partie.

 Die Quierschieder Mannschaft schenkte ihrem scheidenden Trainer Markus Woll (Mitte) eine Kollage mit den schönsten Bildern aus sechs Jahren. So lange war Woll ihr Trainer. Er führte die Quierschieder von der Kreis- bis in die Verbandsliga. Morgen könnte noch ein Aufstieg folgen. Foto: Zenner

Die Quierschieder Mannschaft schenkte ihrem scheidenden Trainer Markus Woll (Mitte) eine Kollage mit den schönsten Bildern aus sechs Jahren. So lange war Woll ihr Trainer. Er führte die Quierschieder von der Kreis- bis in die Verbandsliga. Morgen könnte noch ein Aufstieg folgen. Foto: Zenner

Foto: Zenner

Am vergangenen Sonntag machte sich bei der Spvgg. Quierschied mächtig Ärger breit. Wenige Stunden vor dem planmäßigen Beginn des letzten Heimspiels in der Fußball-Verbandsliga sagte Gegner SV Klarenthal die Partie am Franzenhaus kurzerhand ab - der schöne Abschied, der dem scheidenden Spielertrainer Markus Woll bereitet werden sollte, drohte zu platzen. "Wir sind entsetzt über das Verhalten des SV Klarenthal", sagte Quierschieds Torwart Kai Berrang: "Immerhin konnten wir Markus dank des Spiels der zweiten Mannschaft noch gebührend verabschieden und uns für seine überragende Arbeit hier bedanken. Über diese kurzfristige Absage ärgern wir uns aber maßlos."

Auch Woll, der in den letzten 15 Minuten der Quierschieder Reserve gegen Türkiyem Sulzbach trotz fehlender Spielberechtigung eingewechselt wurde und beim 6:3-Sieg das letzte Tor der Heimelf erzielte, war auf Klarenthal nicht gut zu sprechen. "Das ist ärgerlich, zumal die Klarenthaler wussten, dass etwas in dieser Richtung geplant war, weil wir mit ihnen im Vorfeld sogar über eine Verlegung der Partie gesprochen hatten", sagte der 31-Jährige.

Allerdings - und das ist das Gute: Der Ärger könnte spätestens am Mittwochabend vollends verflogen sein. Dann trifft der Vizemeister der Verbandsliga Südwest um 19 Uhr in Furpach im Aufstiegsspiel der Tabellenzweiten auf sein Pendant aus dem Nordosten, die SG Ballweiler-Wecklingen-Wolfersheim. Für Woll, der Quierschied in seinen sechs Jahren als Trainer von der Kreis- in die Verbandsliga geführt hatte, soll dann der gebührendste aller Abschiede her. "Wir wissen, es ist ein Finale, es muss viel zusammenpassen. Aber die Euphorie ist groß und wir wollen das schaffen. Das ist für uns eine einmalige Chance", sagt der Spielertrainer.

Er habe sich über den Gegner, der am Sonntag das letzte Liga-Spiel zuhause gegen den SV Furpach mit 1:3 verlor, entsprechend informiert. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht", betont Woll. Allerdings sei es nun mal ein Endspiel und damit eine Partie, in der viel passieren kann. Er kenne beim Gegner natürlich die Meyer-Zwillinge Marco und Sascha, die als Spielertrainer fungieren, oder Angreifer Christopher Dahl, der seit seinem Wechsel im Winter vom Oberligisten FSV Jägersburg bereits elf Mal getroffen hat. Doch Woll, der um den Einsatz seines Trainer-Nachfolgers Mike Brückerhoff und den von Torjäger Yannick Schneider (28 Tore) bangt, weiß: "Letztlich entscheidet da auch einfach die Tagesform." Damit die stimmt, wird in Quierschied jeder Anhänger mobilisiert. "Es wurde bereits der vierte Fan-Bus angefordert", berichtet der Spielertrainer, der festhält: "Wir können Geschichte schreiben - und die Jungs können zu Legenden werden."

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