Quierschied. Es war eine herbe Schlappe, die die Quierschieder CDU bei den Kommunalwahlen einstecken musste. In ihrer einstigen Hochburg verloren die "Schwarzen" knapp 26 Prozent. Die absolute Mehrheit in Quierschied ging flöten. Im Gemeinde- und im Ortsrat Quierschied wurde die CDU sogar von der SPD als stärkste Fraktion abgelöst. Im Gemeinderat hat die CDU nur noch 13 Sitze (zuvor 22), im Ortsrat nur noch fünf ( zuvor 13). Doch die Christdemokraten haben ihre Niederlage weggesteckt. Sie haben die Gemeinde- und Ortsratsfraktion neu aufgestellt. "Wir betrachten diese Situation als Chance für einen politischen Neubeginn", sagt Timo Flätgen (Foto: CDU). Der 27-Jährige ist der neue Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat. Er steht auch für die Verjüngung der Fraktion. Er hat Literaturwissenschaften und Geschichte studiert, macht zurzeit ein Volontariat in der Presseabteilung der Staatskanzlei. "Wir haben in unserer Fraktion eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Kommunalpolitikern", sagt er. Kommunalpolitische Erfahrung sammelte Flätgen in der Jungen Union. Seit 2006 ist er JU-Kreisvorsitzender. "Wir haben die Botschaft der Wähler verstanden", sagt der neue Fraktionschef zur Wahlniederlage. Man wolle künftig Politik machen, die für den Bürger greifbarer, sprich verständlicher ist. Zwar sei das auch früher schon der Ansatz der CDU gewesen. Allerdings sei es wohl nicht immer gelungen, dies auch rüberzubringen. Flätgen betont, er stehe auch für einen neuen Umgangston im Rat: "Da wir nicht mehr die gestaltende Kraft sind, wollen wir für unsere Ideen Mehrheiten suchen". Und der 27-Jährige stellt klar: "Wir wollen nichts blockieren und niemanden behindern. Wir wollen eine konstruktive Oppositionsrolle einnehmen." Der neue Chef der CDU-Fraktion im Quierschieder Ortsrat ist Stefan Ziegler (Foto: CDU). Der 42-Jährige Diplom-Volkswirt arbeitet bei einer Bank in Saarbrücken. "Im Ortsrat gibt es weniger politischen Zündstoff", sagt er. Bisher hätten CDU und SPD an einem Strang gezogen. Ziegler: "Ich gehe auch bei vier Parteien im Rat davon aus, dass es weiterhin eine gute Zusammenarbeit gibt." Im Ortsrat sind neben SPD (sechs Sitze) und CDU (fünf) auch Linke und Freie Wähler mit je einem Mandat vertreten. Nach Angaben von Stefan Ziegler hat jedes Mitglied der CDU-Fraktion ein bestimmtes Aufgabengebiet, um das er sich kümmert. Diese Bereiche sind Friedhöfe, Landschaftsschutz, Spielplätze, Sportstätten und Ortsbild.