Wenn die Bäume fliegen lernen

Göttelborn · Tannenbaum-Weitwerfen war in Göttelborn angesagt. Diesen Spaß ließen sich viele Leute nicht entgehen. Ob Zuschauer oder Akteur – die Fete unter freiem Himmel war mal wieder eine witzige Angelegenheit.

 Beim Knutfest in Göttelborn zeigte auch Marvin, dass er den Baum weit werfen kann. Foto: Iris Maurer

Beim Knutfest in Göttelborn zeigte auch Marvin, dass er den Baum weit werfen kann. Foto: Iris Maurer

Foto: Iris Maurer

Die Flammen lodern meterweit in den Göttelborner Nachthimmel. Eine weiße Wolke aus Rauch und Asche zieht quer über den Quierschieder Gemeindebezirk. Das Knistern der verbrennenden Tannenbäume ist noch bis weit ins Wohngebiet zu hören, überall macht sich der Geruch von kokelndem Nadelgehölz breit. Keine Frage: Das Verbrennen der ausgedienten Christbäume war wieder der Höhepunkt des Knutfestes am Sonntagnachmittag.

Großer Andrang

Vor dem großen Feuer, das natürlich von Wehrleuten beaufsichtigt wurde, übten sich mehr als 40 Teilnehmer im Tannenbaum-Weitwurf. "Wow!" war da zu hören, wenn jemand beeindruckend weit warf. Scherzhaft rief auch jemand "Vorsicht, Deckung!", als einer zum Schwung holen besonders weit mit dem Wurfgerät ausholte. Viele Techniken gab es zu bewundern. So warf manch einer mit dem Stiel voraus, andere nahmen den Baum wie einen Speer, wiederum andere schleuderten das Gewächs einfach drauf los.

Gerade für die Kinder war der Tannenbaum-Weitwurf eine große Gaudi. "Papa, Du hast den Rekord", lobte ein Sohn seinen Vater, der 6,65 Meter schaffte. Damit war Frank-Peter Dörr am Ende des Tages tatsächlich der Sieger. Marcel Breel nutzte das Knutfest wiederum als Familienausflug. Mit seinen beiden Söhnen nahm auch er am Weitwurf teil. ,,5,80 Meter sind auch nicht schlecht", meinte der Göttelborner mit hörbar niederländischem Akzent und mit einem Augenzwinkern. Seine Söhne schafften mit den besten ihrer je drei Würfe immerhin 3,10 Meter und 2,80 Meter.

Engagiert dabei war auch wieder Peter Saar. Der Ortsvorsteher notierte trotz frierender Hände fleißig die Wurfergebnisse und kümmerte sich im Anschluss um das Auszählen. Sogar einen Teil der Preise hatte er gesponsert. Für die Kinder gab es Gutscheine für ein Spielwarengeschäft und das Plüschtier "Olaf, der Schneemann" aus dem Disney-Hit "Die Eiskönigin" zu gewinnen. Für die Frauen ging es um Martinis-Gutscheine und eine Flasche Crémant. Die Männer warfen um eine Kiste und zwei Sixpacks Bier und eine Flasche Jägermeister.

"Der Andrang ist überraschend groß", freute sich Harald Stamm über zahlreiche Besucher. Der Vorsitzende des veranstaltenden Pensionärvereins fügte lachend hinzu: "Hätte ich das gewusst, hätte ich mehr Würste gekauft". Dafür, dass trotzdem niemand hungrig nach Hause gehen musste, hatten Eltern der Kinder aus Schule und Kindergarten mit vielen selbstgebackenen Kuchen gesorgt. Ein Lob sprach Stamm auch den Schülerlotsen aus, die voller Tatendrang das Knutfest unterstützten. Der Erlös der fröhlichen Fete geht an Schule und Kindergarten.

Zum Thema:

Auf einen Blick Gewinner Männer: Frank-Peter Dörr, 6,65 Meter; Carsten Bettscheider, 6,60 Meter; Christian Czernickiewitz, 6,30 Meter; Gewinner Frauen: Claudia Czernickiewitz, 5,50 Meter; Katja Zimmer, 5 Meter; Theresa Höchst, 4 Meter; Gewinner Kinder: David Lemkie, 4,30 Meter; Nikolas Steinmetz, 4,30 Meter; Markus Baldauf, 4,05 Meter. bo

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort