Am gestrigen Sonntag hatte die Gemeinde zwischen 10 und 18 Uhr zur Hobby- und Freizeitausstellung eingeladen. Trotz Temperaturen, die viele zu einem Spaziergang animiert hatten, kamen über den Tag verteilt einige Hundert Besucher in die Taubenfeldhalle.

Echte Hingucker aus Holz hat Günter Latz gefertigt. Der Pensionär aus Quierschied war früher als Modellbauer bei der Halberger Hütte angestellt, die Fingerfertigkeit ist seinen ausgestellten Werken absolut anzusehen. An einem Fantasie-Haus beispielsweise hat er ein Jahr gearbeitet, wie er sagt. "Natürlich nicht am Stück", erzählt er fröhlich. Das etwa 50 Zentimeter hohe Gebäude überzeugt mit vielen kleinen Details wie rot gefärbten Schindel-Reihen. Der Clou bei dem Häuschen: Es kann geöffnet werden. In dem "Geheimfach" ist "Männersprudel" versteckt, also eine Flasche Schnaps.

Weitere tolle Modelle sind Dinosaurier, bei denen sich während des Bewegens der lange Hals reckt, oder ein Hummer, der mit den Scheren klappert. Auch Modelle aus der Industrie wie eine Oldhamkupplung oder Gelenkhebel stellt er aus. Auch sehr schön: ein Piratenschiff, komplett mit selbst gedrehten Kanonen und abgerundeter Reling. "Die Drechselbank habe ich auch selbst hergestellt", sagt er.

Weitere Aussteller zeigen unter anderem Schmuckstücke aus verschiedenen Materialien. Hier kann man Ketten finden, dort Ohrringe oder Anhänger in Form eines Engels. An einem Stand sieht man fein verarbeitete Gebäudemodelle aus Papier und maßstabsgetreue Modelle von Schiffen, Flugzeugen oder einem Zeppelin. Hier lächelt einem ein Thermometer in Form eines Schneemannes entgegen, dort kann man Schnullertäschchen, Geburtstagskarten, Kerzen oder Stiftehalter aus Speckstein bestaunen.

Damit man die Halle nicht hungrig verlassen muss, hat das DRK Quierschied zum Mittagessen Spießbraten und Kartoffelsalat im Angebot, nachmittags selbst gebackenen Kuchen und Kaffee.

Mit Liebe selbst gemacht ist auch das Motto der Tätigkeit von Jennifer Clemens. Die junge Mutter aus Bildstock fertigt hübsche Nähsachen für Babys und Erwachsene an. "Angefangen hat alles mit einem Adventskalender für unseren Sohn", erzählt die Ausstellerin. Für ein Bäumchen hatte sie kleine Säckchen für die Überraschungen genäht. Dann kamen Kissen, Decken und kleine Spielsachen dazu. Grundtechniken des Nähens hatte sie bereits beim Besuch der Fachoberschule erlernt, dann legte sie künstlerisch erst mal eine Pause ein. "Mit dem Adventskalender kam dann 2012 die Leidenschaft zurück", sagt sie.

Mittlerweile hat sie wegen der großen Nachfrage gar ein Kleingewerbe anmelden müssen, das unter "Mamiglück" firmiert, eine eigene Webseite ist gerade im Entstehen. Bis es soweit ist, kann man sich auf der Facebook-Seite über die Schlüsselmäppchen, Schlafsäcke, Sabberlätzchen oder Windelburg informieren. Für ihre Stücke geht sie unter anderem in Stoffmärkten shoppen, sodass alles individuell gefertigte Einzelstücke sind.