Vier Tore, tausend Freudenschreie

Quierschied. Der Jubel kennt keine Grenzen. Im Quierschieder Gasthaus Oldtimer liegen sich nach dem Sieg der deutschen Nationalmannschaft im Klassiker gegen England alle in den Armen. Soeben hat Schiri Jorge Larrionda aus Uruguay das Spiel abgepfiffen. Deutschland hat nach einer klasse Leistung die Engländer mit 4:1 besiegt, steht im Viertelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft

Quierschied. Der Jubel kennt keine Grenzen. Im Quierschieder Gasthaus Oldtimer liegen sich nach dem Sieg der deutschen Nationalmannschaft im Klassiker gegen England alle in den Armen. Soeben hat Schiri Jorge Larrionda aus Uruguay das Spiel abgepfiffen. Deutschland hat nach einer klasse Leistung die Engländer mit 4:1 besiegt, steht im Viertelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft. "Deutschland, Deutschland", hallt es immer wieder durch die Kneipe. Und in Richtung Engländer sind hämische Gesänge zu hören: "Ihr könnt nach Haus fahr'n, ihr könnt nach Hause fahr'n, ihr könnt nach Hause fahr'n", grölen die Fans. Denis Maurer herzt jeden, der ihm über den Weg läuft. Markus Leber klatscht mit jedem ab. "Ich hab' immer gewusst, dass wir gewinnen", sagt er, immer noch völlig ergriffen von den 90 spannenden und teilweise hochklassigen Minuten. Vor dem Lokal spielen sich unbeschreibliche Szenen ab. Autokorsos schlängeln sich wild hupend mit Fahnen schwenkenden Menschen durch die Straßen. Man könnte meinen, Deutschland sei gerade Weltmeister geworden. Dabei haben die bundesdeutschen Kicker doch "nur" ein Achtelfinalspiel gewonnen. Doch die Spiele gegen die Engländer haben immer eine enorme Brisanz. Das nicht gegebene Tor für die Engländer - schnell vergessen und weggesteckt. "Das ist die Rache für Wembley 1966", heißt es nur. Alles Friede, Freude, Eierkuchen an diesem wunderbaren Sonntag. Die jungen Multi-kulti-Deutschen sind den englischen Oldies spielerisch klar überlegen. "Ich wusste es, dass wir diesmal kein Elfmeterschießen brauchen", stellt Jürgen Thome selbstbewusst fest. Er hat auf einen 3:2-Erfolg getippt. "Aber ein 4:1 ist natürlich noch schöner", sagt er und lacht. Für die meisten der 50 Fans im Oldtimer sind Thomas Müller - der Spieler vom FC Bayern München hat zwei Tore geschossen - und Arne Friedrich die Männer des Matchs. "Der Müller ist so kaltschnäuzig vor dem Tor. Das ist einfach klasse", lobt ihn Peter Buchner. "Die Art und Weise wie die Mannschaft gespielt hat, war schon beeindruckend. Das war spielerisch allererste Sahne", findet Dietmar Noß und lobt Arne Friedrich. "Mit dieser Leistung findet der Mann von Hertha BSC Berlin ganz schnell einen neuen Verein." Für die junge Truppe von Bundestrainer Jogi Löw geht das Sommermärchen in Afrika weiter. Die Fußballfans aus dem Oldtimer in Quierschied setzen auf einen Sieg im Viertelfinale am kommenden Samstag in Kapstadt, egal wer der Gegner ist. Alle sind vom Weiterkommen der Bundeskicker überzeugt. Vielleicht klappt's ja dann mit dem vierten Titel. "Ich hab' immer gewusst, dass wir gewinnen."Markus Leber

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