Viel mehr als „Ufftata“

Quierschied · Bloß Stimmung und Schenkelklopfen? So kann, so muss aber Musik in der Faasend nicht sein: Bei den „Faasendbeatzs“ in Quierschied zeigten Gruppen und karnevalistische Solisten, wie vielfältig Humor klingen kann.

 Entertainer Christoph Scheid beim „Faasendbeatz“ in Quierschied. Foto: Andreas Lang

Entertainer Christoph Scheid beim „Faasendbeatz“ in Quierschied. Foto: Andreas Lang

Foto: Andreas Lang

Mit einem Riesenspektakel ziehen die "Sulzbacher Nodepirade" in den Saal der Alten Näherei in Quierschied ein. Basstrommeln dröhnen, Susaphone und Trompeten schmettern. Kraftvoll wie Guggemusik sein muss. Das Publikum reißt das gleich von den Sitzen, sie klatschen im Takt und singen mit: "Hodi-Jodi-Jo-Dijä". Zusammen mit vielen anderen karnevalistischen Musikern sind die "Nodepirade" am Freitag in Quierschied bei den "Faasendbeatz" angetreten, um zu beweisen, dass sich Faasendmusik nicht allein aufs "Ufftata" reduzieren lässt. Exakt das sollte die Premiere der "Fasendbeatz" unter dem Dach des Verbandes Saarländischer Karnevalsvereine, ausgerichtet vom Quierschieder Karnevalsverein "Die Wambe", zeigen.

VSK-Präsident Hans-Werner Strauß hielt seine Eröffnungsrede dann sogar singend. Auch wenn sich das mehr nach einem pastoralen Gesang anhörte. Sprechend verkündete der oberste Karnevalist dann, was die neue Veranstaltung ausmachen soll: "Wir wollten den Wettbewerbscharakter rausnehmen, dafür Stimmung und Party reinholen."

Patric Schmelzer, Sänger bei den "Konsorten", und Jonas Degen, sein Pendant bei den "Green Fies", und beide Mitglieder des VSK-Musikausschusses moderierten den Abend. Früher traten die karnevalistischen Musiker stets gegeneinander an. Doch davon wollte man weg. "Die unterschiedlichen Stile sind sowieso kaum zu vergleichen", meinte Schmelzer. Wichtiger sei es, das Netzwerk unter den Akteuren zu stärken und den musikalischen Querschnitt im Saar-Karneval zu präsentieren.

"Tinnitus" aus Wellesweiler versieht Hits etwa mit eigenen Texten", so Sascha Legrom, einer der Sänger in der Liveband. Sie sehen sich in der Tradition der rockigen Karnevalsbands, die zumeist aus dem Kölner Raum kommen. Die "Rosselanos" aus Großrosseln dagegen setzen auf Romantik und Lokal-Kolorit. Entertainer Christoph Scheid sang in seinem Beitrag "Mir sin Freunde allegaa" auch darüber, wie ein Fastnachtslied entsteht: "Monatelang wird getextet und komponiert." Aber es geht auch in Gruppen-Karaoke mit den "Hütscha" der Ri-Ra-Rutsch Schwalbach. "Life is Life" von Opus und "Sexy" von Marius Müller-Westernhagen gehören zu den Titeln der Gruppe.

Klar, dass auch "Die Wambe" als Ausrichter der Premiere einen Beitrag auf die Bühne schickten: ihre Band "Die Heuler". Das große Finale mit allen Teilnehmern stieg dann erst weit nach Mitternacht.

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