Südafrika war eine (Konzert)-Reise wert

Fischbach · Der Saarknappenchor bestieg in Frankfurt das Flugzeug in Richtung Johannesburg. Mit dem Flug nach Südafrika hat der Chor alle Kontinente der Welt besucht. Geschäftsführer Walter Engel träumt heute noch vom Land und den Menschen am Kap der Guten Hoffnung.

 Die Sänger des Saarknappenchores in ihren traditionellen Uniformen haben sich vor der Kulisse des Tafelberges aufgestellt.

Die Sänger des Saarknappenchores in ihren traditionellen Uniformen haben sich vor der Kulisse des Tafelberges aufgestellt.

Der Saarknappenchor ist eines der wenigen lebendigen Zeugnisse des früheren Kohleabbaus im Saarland. Heute unter dem Dach der "Bergmusik an der Saar" beheimatet, halten die Sänger des Chores die Erinnerungen an vergangene Zeiten wach und treten mit ihren Konzerten in der ganzen Welt als Botschafter des Saarlandes auf. Sie besuchten bereits China, Japan, Georgien, Kanada, Brasilien und Australien.

Bis zum September dieses Jahres fehlte noch der afrikanische Kontinent. Doch wohin in diesem Erdteil? Südafrika wäre ideal. Es bietet nicht nur zahlreiche Sehenswürdigkeiten, sondern auch bergmännische Tätigkeiten. Die Idee, das Land am Kap der Guten Hoffnung bei der nächsten großen Reise zu besuchen, entstand im Jahr 2001. Vom früheren Chorleiter und heutigen Professor an der südafrikanischen Universität Stellenbosch, Martin Berger, gab es erste Informationen über das Land. Als dann der Jugendchor des Saarlandes im Jahr 2013 Südafrika besuchte und anschließend dem Saarknappen nur Positives berichtete, stand fest: "Unsere Reise vom 23. September bis zum 9. Oktober 2016 geht genau dort hin". Die Planung dauerte zweieinhalb Jahre.

Am Samstag, 24. September, gegen 7.30 Uhr kam die 34-köpfige Reisegruppe nach mehr als zehn Stunden in der Luft am Flughafen Tambo in Johannesburg an. Die folgenden zwei Wochen bis zum Rückflug von Kapstadt über Johannesburg nach Frankfurt waren vollgepackt mit Besichtigungen. Im Pilanesberg-Nationalpark konnten die Sänger Elefanten, Nashörner, Löwen und andere Tiere in freier Wildbahn beobachten. Der Tafelberg in Kapstadt gehörte zum Pflichtprogramm im südlichsten Teil des Kontinentes. Bei Besuchen afrikanischer Stämme waren die Saarländer immer wieder von der Herzlichkeit überrascht, mit der sie empfangen wurden.

Auf dem musikalischen Programm standen zwei Konzerte in Kapstadt und eines in Pretoria. Letzteres wurde gemeinsam mit dem Kinderchor Jacaranda aus der südafrikanischen Hauptstadt aufgeführt. Walter Engel berichtet, dass alle Aufführungen bestens besucht waren. Die Sänger boten einen Querschnitt mit Liedern aus der gesamten Männerchor-Literatur - dabei auch bergmännisches Liedgut wie die "Barbara Hymne". Neben den Auftritten gab es mehrere Kontakte mit einheimischen Chören und Musikern sowie einen Workshop mit Professor Berger.

Zwischen den offiziellen Terminen hatten die Sänger genügend Zeit, Land und Leute ganz persönlich zu erkunden. Das einstimmige Fazit lautete nach den Eindrücken von Walter Engel: "Wir haben noch nie so viele freundliche Menschen erlebt. Für mich war es wie ein Kulturschock, als wir wieder in Frankfurt ankamen".

 Der Saarknappenchor mit Professor Manfred Berger, rechts im weißen Hemd, besuchte das Kulturdorf Lesedi bei Johannesburg. Fotos: Saarknappenchor

Der Saarknappenchor mit Professor Manfred Berger, rechts im weißen Hemd, besuchte das Kulturdorf Lesedi bei Johannesburg. Fotos: Saarknappenchor

 Walter Engel mit der jungen Aufseherin eines Tierparks.

Walter Engel mit der jungen Aufseherin eines Tierparks.

Die Reisekosten in sechsstelliger Höhe bezahlten die Sänger zu Dreiviertel aus dem persönlichen Guthaben ihrer Reisekassen. Der restliche Betrag wurde von privaten Sponsoren finanziert.

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