Vertrag gekündigt Friedrichsthal verzichtet auf Amtsblatt – und stellt Bekanntmachungen um

Friedrichsthal · Die Stadt Friedrichsthal hat nach eigenen Angaben den Vertrag über ein Amtsblatt mit dem Verlag Linus-Wittich zum Jahresende gekündigt. Die gedruckte Ausgabe wird damit eingestellt. Was das für die Bürger bedeutet.

 Die Tage der gedruckten Ausgabe von „Friedrichsthal aktuell“ sind gezählt.

Die Tage der gedruckten Ausgabe von „Friedrichsthal aktuell“ sind gezählt.

Foto: Stefan Bohlander

Das amtliche Bekanntmachsblatt wird es ab 2024 nicht mehr in seiner heutigen Form geben. Das teilt die Verwaltung der Stadt Friedrichsthal (Regionalverband Saarbrücken) auf Anfrage der Saarbrücker Zeitung mit. Was bedeutet das für die Menschen, die hier leben?

Kein gedrucktes Amtsblatt mehr in Friedrichsthal von Haus zu Haus

Der Vertrag mit dem Verlag Linus-Wittich, der für Layout und Druck verantwortlich zeichnet, wurde zum Jahresende gekündigt, unter anderem, da über Jahre keine zuverlässige Zustellung erfolgt sei.

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Die Verwaltung teilt weiter mit: „Leider waren alle Versuche der Stadt, auf den Verlag und auf das zwischengeschaltete Zustellungsunternehmen einzuwirken, erfolglos. Und letztlich ist es auch sicherer, verlässlicher, günstiger und zeitgemäßer, wenn die amtlichen Nachrichten online erscheinen.“

Immer wieder Kritik an Bekanntmachungsblättern

Die gesetzlich vorgeschriebenen Mitteilungsblätter stehen immer wieder in der Kritik, sei es, weil Layout oder Inhalte altbacken wirken oder weil sie eben nicht fristgerecht ausgeliefert werden. Sie werden kostenfrei verteilt, im Falle von Friedrichsthal an „alle normal erreichbaren Haushalte“, heißt es aus dem Rathaus.

Die Publikationen sollen mit dem amtlichen Teil die Bürgerinnen und Bürger auf dem Laufenden halten, was beispielsweise Entscheidungen aus dem Stadtrat, aktuelle Baustellen oder die nächste Feier angeht. Hinzu kommen Mitteilungen oder Rückblicke auf Veranstaltungen der Vereine.

Amtsblätter der Städte und Gemeinden: was dahintersteckt

Die kommunalen Mitteilungsblätter sind eines der bekanntesten Mittel für Öffentlichkeitsarbeit als Bürgerservice. Sie sind für jede kommunale Institution, ob Gemeinde, Stadt oder Kreis, und auch für öffentlich-rechtliche Betriebe und Verbände von großer Bedeutung. Doch mit der Einstellung des amtlichen Mitteilungsblattes, das in diesem Fall offiziell „Friedrichsthal Aktuell“ heißt, lässt sich auch Geld sparen. Denn durch den nun gekündigten Vertrag entfallen die rund 800 Euro pro Quartal, die die Verwaltung für Druck und Verteilung aufbringen muss.

Und immer wieder gibt es eben in sozialen Medien Hinweise darauf, dass Mitteilungsblätter wie „Friedrichsthal Aktuell“ nicht rechtzeitig ausgeliefert werden. Das ist einer der Gründe, weswegen die Kommune diese Konsequenz gezogen hat. „Die Stadt Friedrichsthal hat daraufhin ihre Bekanntmachungssatzung abgeändert.“ Diese erfolgen per Veröffentlichung auf der Internetseite der Stadt, teilt die Verwaltung mit. Deren Adresse lautet www.friedrichsthal.de, sie wird gepflegt von der Gemeinde, so wie für die Inhalte seitens der Verwaltung in „Friedrichsthal Aktuell“ bisher die Verwaltungsmitarbeiter der Pressestelle zuständig waren.

Was die Qualität der Druckausgabe betrifft

Mit dem Verlagern auf die Webseite könnte auch die Qualität steigen. Denn nicht nur Medien-Laien dürfte auffallen, dass in den Amtsblättern mitunter Bilder keine gute Qualität haben. Doch wie ist die Verwaltung selbst mit der Qualität der Print-Präsentation zufrieden? Dazu heißt es: „Hier gibt es von unserer Seite keine Beanstandungen.“

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