Spielplatz der Superlative

Camphausen. Ein Sonntagsspaziergang zur Halde Lydia ist ein Erlebnis, auch wenn man skeptische Stadtkinder dazu erst ermuntern muss

Camphausen. Ein Sonntagsspaziergang zur Halde Lydia ist ein Erlebnis, auch wenn man skeptische Stadtkinder dazu erst ermuntern muss. Die Tatsache, das man auf eine Halde erst hinaufklettern muss, weckte Widerstand: "Was sollen wir denn da oben?" Doch ist man erst mal dort oben, dann präsentiert sich die Industriebrache als überdimensionaler Sandkasten, als Spielplatz der Superlative und Tummelfeld für Mountainbiker, Nordic Walker, Spaziergänger jeden Semesters, für Papas mit Lenkdrachen und andere Papas mit ferngesteuerten Modellautos (einige Spielzeuge scheinen nur für Papas hergestellt zu werden). Jedenfalls ist bei schönem Wetter wirklich was los da oben. Zwischen ADAC-Verkehrsübungsplatz und Netzbachweiher wurde ein Bergbau-Park erschaffen, den meine Kinder gar nicht mehr verlassen wollten. Die Landschaft wurde gestaltet. Kleine Weiher wurden angelegt, man nennt sie nicht zu Unrecht Himmelsspiegel, denn in den kreisrunden stillen Wasserlöchern spiegelt sich der Himmel dank des schwarzen Bodens besonders stark. Wer gern fotografiert, findet hier Motive. Und wer nach Fossilien Ausschau hält, der braucht sich nur zu bücken. Jeder größere Stein birgt Versteinerungen. Grashalme, Farne, Schachtelhalme, Baumstücke, Rinden entdeckt man ohne Mühe. Das fasziniert nicht nur die Kleinen, die in der Mondlandschaft der Halde einen Abenteuerspielplatz haben. Am Rand der Halde kann man die Blicke schweifen lassen. Über den Saarkohlenwald, über Fischbach oder Dudweiler. Das Panorama ist so beeindruckend wie die Halde selbst. Wer Kinder hat, sollte die Halde erwandern. Ein Geheimtipp ist sie eh längst nicht mehr.

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