"Ich wollte nichts davon haben": Wenn man diesen Satz aus dem Munde von Helmut Simmet hört, nimmt man ihn dem rührigen Senior direkt ab. Der Göttelborner Heimatforscher spendete nämlich am vergangenen Samstagnachmittag der Kindertagestätte (Kita) Sonnenschein 1200 Euro . Das Geld stammt aus dem Verkauf seines in Versform geschriebenen Werks. Bei der Suche nach einem Sponsor hatte Simmet sich an Bürgermeisterin Karin Lawall gewandt. Die musste zwar zunächst passen, weil man im Gemeindehaushalt keine Mittel mehr frei hatte. Sie konnte Simmet dennoch weiterhelfen und fand in den Gaswerken Illingen einen Finanzier für die Druckkosten . Für drei Euro wurde ein Heft dann verkauft.

"Ich wohne nicht weit vom Kindergarten weg. Meine Enkel waren damals gut hier aufgehoben", zeigte sich Helmut Simmet am Samstag im SZ-Gespräch erfreut, den richtigen Adressaten für das Geld gefunden zu haben. Das Buch wurde bereits Ende März dieses Jahres vorgestellt. Simmet ist kein Mann der großen Worte und schrieb sein Werk beinahe im Verborgenen auf einer alten Schreibmaschine. "Keiner wusste davon. Noch nicht einmal seine Frau", kommentierte ein Göttelborner.

Der 85-Jährige Simmet ist bereits durch die Chronik des Ortsteiles und durch einen Bildband bekannt. Die Besiedlung des Ortes und die Geschichte der Grube Göttelborn von Anfang bis Ende sind Themen im Werk des Schreibers. Noch sind Exemplare in Göttelborn bei der Volksbank und in der Drogerie Thewes sowie im Quierschieder Rathaus erhältlich.

Die Kita Sonnenschein wird etwas Besonderes mit dem Geld anfangen. Spielgeräte kaufen beispielsweise. Es soll nichts sein, was in den Kosten für den laufenden Betrieb untergeht, betonte die Bürgermeisterin.

Doch zunächst wurde am Samstag auf dem Sportplatz das Kita-Sommerfest gefeiert. "Zu Gast bei Freunden" lautete das Motto dieses Mal. Und das war nicht zufällig gewählt. Beim Sportverein Germania 1913 Göttelborn war man an diesem Tag nicht nur Gast, sondern arbeitet mit diesem eng zusammen, wie Petra Kaufmann, Erzieherin der Kita, berichtete. "Das hier auf dem Sportplatz ist neu", erklärte Kaufmann. Man habe hier enorm viel Platz, und die zentrale Lage im Dorf sei optimal. Auch konnten die Kleinen am Samstag einmal im Polizeiauto und im Einsatzfahrzeug des Deutschen Roten Kreuzes Platz nehmen. Logisch, dass da auch das Martinshorn und das Blaulicht auf dem Sportplatz zum Einsatz kamen - natürlich nur zu Demonstrationszwecken.

Auch ansonsten ließ das Programm kaum Wünsche offen. Nachdem die "Sonnenscheinchen" die Scheckübergabe gesanglich umrahmt hatten, ging es richtig rund auf dem Sportplatz.

Am Nachmittag bot "Goethes Spielmobil" allerlei Beschäftigung. Ob Rollenrutsche, Stelzenlaufen oder Gesellschaftsspiele : Langeweile kam da keine auf. Wer sich dann immer noch nicht richtig ausgetobt hatte, konnte sich schminken lassen, am Glücksrad drehen oder auf dem Kleinfeld mit dem Fußball kicken.

Am vergangenen Samstagabend kam dann noch Zauberer Martin Matthias mit seinem "Zaubermixprogramm" auf den Sportplatz, ehe gemeinsam ein Clubtanz aufgeführt wurde.