Klaus Brabänder liest Spannender Vortrag in Gemeindebücherei

Quierschied · Von Jörg Martin

 Klaus Brabänder liest in der Gemeindebücherei Quierschied.

Klaus Brabänder liest in der Gemeindebücherei Quierschied.

Foto: Jörg Martin

„Dieses Buch nimmt Stellung zu pro und contra von Windkraftanlagen“, sagte Klaus Brabänder zu den Besuchern seiner Lesung in der Quierschieder Gemeindebücherei.

Zu der Lesung des Bexbacher Krimiautors waren angesichts des tollen Wetters, mit Temperaturen von um die 30 Grad, gerade einmal etwas über 20 Personen gekommen. Ein richtiger Krimifan lässt es sich aber nicht nehmen und geht hin. Brabänder machte es an diesem Abend mehr als spannend. Denn die vorgelesenen Passagen von „Gegenwind“ - so der Titel des gerade erst erschienenen vierten Krimis der schwarzen Reihe in der Edition Schaumberg - ließen das Thema Windkraft noch etwas arg links liegen. Dafür gab es wie gewohnt beeindruckende Klänge, Geräusche und Melodien von Tanja Endres-Klemm zu Gehör. Deren Instrumente, meist asiatischen Ursprunges, waren genauso spannend, wie die vorgelesenen Zeilen des schreibenden Diplom-Ingenieurs.

Auch wenn Klaus Brabänder beim Vortragen große Ruhe ausstrahlt, muss man höllisch aufpassen, um mit der Haltung mitzukommen. Es geht im Regionalkrimi nämlich sowas von ab. Von Kirrberg bis Ensdorf, von Spiesen bis Tholey, spannen sich die Spielorte, an denen Hauptkommissar Joachim „Josch“ Schaum ermittelt. Wie immer ist er frech und pflegt seit je her seine ihm typische Eigenironie. Dieses Mal stehen aber zwei Faktoren ihm irgendwie im Weg: Die eifersüchtige Freundin Marion, die in der Siedlung Am Köppsche in Spiesen wohnt und inbrünstig hofft, dass er endlich zu ihr zieht. Josch ziert sich noch und will seine Freiheit behalten.

Und es ist auch die nahende Pensionsgrenze des Beamten. Soll er weitermachen, wie es der Innenminister sich wünscht? Mitten in dieser Überlegung wird er zu einem Mord an den Baumwipfelpfad nach Orscholz gerufen. Das Besondere: Das Opfer, der Busfahrer Konrad Bickelmann, wurde mit einer Armbrust erschossen. Ein Präzisionsschuss ins linke Auge hat den Kurgast in die ewigen Jagdgründe befördert. Es bleibt nicht bei diesem Mord.

Am Ensdorfer Saarpolygon trifft es später Oswald Wessel. „Da hat einer was vor, was nicht gut für die Leute ist“, meinte Brabänder zu den Besuchern. Ein Serienmörder treibt sein Unwesen. Zurück im Landeskriminalamt kommt weiteres Ungemach auf die Hauptfigur zu : Josch ist von Katja Reinert, einer mehr als attraktive Erscheinung, angetan. Sie könnte seine neue Chefin werden. Dass Freundin Marion mehr als eifersüchtig ist, versteht sich von selbst. Josch hat dabei großen Spaß, sie auf die Schippe zu nehmen.

Doch auch der Autor zeigte insbesondere an dieser Stelle, welchen Spaß er beim Vorlesen hat. Immer wieder das süffisante Grinsen, welches der 62-Jährige mit enorm viel Sarkasmus paart. Er hatte offensichtlich auch mächtigen Spaß beim Schreiben. Bereits jetzt schreibt er am nächsten Kriminalroman. Opfer und Täter sind beim Schriftsteller fiktiv. Dafür sind alle anderen real und werden mit Klarnamen im Buch erwähnt. Spannend wurde es, als Klaus Brabänder hinterher aus dem Nähkästchen plauderte. Er wisse im Vorfeld nie, wo seine Handlungen spielen.

Das komme spontan. „Ich weiß nicht, wie mir die Geschichten einfallen. Sie sind irgendwann da“, blickte Brabänder zurück. Oft hole ihn die Realität ein. Wenn etwa Monate nach dem Erscheinen eines früheren Krimis in Spiesen eine Garage in die Luft fliegt, was zufällig in seinem Werk steht. „Ich kann mir ja mal Gedanken machen“, antwortete er auf die Frage von Harald Klein (Ari Tur), der nach dem ersten Quierschied-Krimi fragte.

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