Sozialminister Vigener zeichnet stille Helden aus

Quierschied. "Nicht die Fußballspieler, die für viel Geld ihre Knochen hinhalten, sind die Helden, die unsere Gesellschaft braucht. Es sind auch nicht die Teilnehmer der vielen Casting-Shows im Fernsehen, die zu Superstars gemacht werden. Und auch nicht diejenigen, die in Dschungel-Camps Würmer essen. Es sind die Menschen, die wir heute mit der Pflegemedaille ehren

 16 Bürger erhielten am Mittwoch in Quierschied die Pflegemedaille des Saarlandes. Foto: Becker & Bredel

16 Bürger erhielten am Mittwoch in Quierschied die Pflegemedaille des Saarlandes. Foto: Becker & Bredel

Quierschied. "Nicht die Fußballspieler, die für viel Geld ihre Knochen hinhalten, sind die Helden, die unsere Gesellschaft braucht. Es sind auch nicht die Teilnehmer der vielen Casting-Shows im Fernsehen, die zu Superstars gemacht werden. Und auch nicht diejenigen, die in Dschungel-Camps Würmer essen. Es sind die Menschen, die wir heute mit der Pflegemedaille ehren. Sie sind die wahren, wenn auch stillen Helden, die wir brauchen." Dies betonte Sozialminister Gerhard Vigener am Mittwochnachmittag im Kultursaal des Quierschieder Rathauses. Dort überreichte er 16 Bürgerinnen und Bürgern aus Heusweiler, Quierschied, Sulzbach und Merchweiler die Pflegemedaille des Saarlandes. Die Geehrten würden ihren Angehörigen "Beistand in schweren Stunden leisten" und große Verantwortung übernehmen. "Diese ist nicht bezahlbar. Sie ist eine Sache des Herzens", erklärte der Minister. Still und leise leisteten die Pflegenden Großartiges. Vigener: "Sie geben damit auch ein wichtiges Beispiel für unsere Gesellschaft, weil sie selbst anpacken, statt den Staat für alles verantwortlich zu machen. Sie sind echte Vorbilder." Vor allem aber ermöglichten sie es ihren Angehörigen, zu Hause bei der Familie zu bleiben. Die Auszeichnung mit der Pflegemedaille sei ein kleines Dankeschön der saarländischen Landesregierung für diese oft sehr aufopferungsvolle Tätigkeit.Laut Vigener wird die demografische Entwicklung zu einer steigenden Zahl von Pflegebedürftigen führen, während die Zahl derjenigen abnimmt, die für die Pflege eines Angehörigen zu Hause zur Verfügung stehen. Deshalb setze sich das Land für Berufstätige ein, die einen Angehörigen pflegen. Vigener: "Mit der Einführung der Pflegezeit wurde der seit langem vom Saarland erhobenen Forderung nach Freistellung der pflegenden Angehörigen von ihrer beruflichen Tätigkeit mit einem Rückkehrrecht an den Arbeitsplatz entsprochen." Allerdings reiche die gesetzlich vorgesehene Freistellung von sechs Monaten nicht aus. Sie sollte auf mindestens ein Jahr verlängert werden. Bei der Begrüßung im Kultursaal wies die Gastgeberin, Quierschieds Bürgermeisterin Karin Lawall, darauf hin, dass bundesweit 92 Prozent aller Pflegebedürftigen innerhalb des näheren Familienumfeldes gepflegt werden. In 28 Prozent der Fälle werde diese Arbeit vom Ehe- oder Lebenspartner geleistet. Zu 36 Prozent pflegten Kinder ein Elternteil. Lawall wertete dies als Zeichen, dass "die sozialen Strukturen in Deutschland stimmen". ll

Auf einen BlickFolgende Menschen wurden für ihr besonderes soziales Engagement ausgezeichnet: Andrea und Herbert Emser aus Heusweiler; Arndt Horstmann und Monika Neri aus Kutzhof; Rainer und Maria Kipper sowie Harald und Gisela Bossong aus Fischbach; die Geschwister Jürgen, Klaus und Frank Cedro und Marliese Schmidt aus Göttelborn; Sonja Schmidt aus Merchweiler, Claudia und Markus Brust sowie Hannelore Springer - für sie nahm Karin Graul die Medaille entgegen - aus Sulzbach. ll

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