Was das Tanzcafé Thomé zu bieten hat Im Tanzcafe Thomé bleibt Zeit fürs Gespräch

Quierschied · Quierschied bot schon vor Jahrzehnten eine gute Adresse für Stars der Schlager-Branche und Musik, die noch Platz für gepflegte Konversation ließ. Seit September ist das Tanzcafé Thomé mit neuem Betreiber wieder da. Und die nächsten Pläne sind schon gereift.

 Peter Gromes (Dritter von rechts), der Betreiber des Quierschieder Tanzcafés Thomé, sucht gern das Gespräch mit seinen Gästen.

Peter Gromes (Dritter von rechts), der Betreiber des Quierschieder Tanzcafés Thomé, sucht gern das Gespräch mit seinen Gästen.

Foto: Stefan Bohlander

Helene Fischer ist gerade zu Besuch. Und Roland Kaiser auch. Nein, die beiden Granden der Schlagermusik sind nicht persönlich zu Gast im Tanzcafé Thomé, sondern beschallen aus den Lautsprechern die Tanzfläche im Untergeschoss des Hauses. Und das vermittelt schon ein wenig den Eindruck davon, wie es hier früher mal war.

Denn das Tanzcafé Thomé hat in Quierschied einen Legendenstatus, seit sich in den goldenen Siebzigern die Stars der Szene die Klinke in die Hand gaben. Dass diese Tradition aufrechterhalten wird, darum kümmert sich seit September vorigen Jahrs Peter Gromes. Und der Plan des neuen Pächters, der sich eher als Gastgeber sieht, scheint aufzugehen.

Mit dem Wort „Wahnsinn“ beschreibt er etwa den Zulauf, den sein Tanzcafé in der Marienstraße über die Faasend-Session hatte. An den drei Tagen, an denen er geöffnet hatte, sei es rappelvoll gewesen, und immerhin rund 200 Leute passen dort hinein.

In der Regel hat er freitags und vor Feiertagen ab 20 Uhr geöffnet, wie er sagt. Ab 21.30 Uhr ist dann am meisten los. In den kühleren Monaten öffnet Gromes das Tanzcafé auch samstags.

Einen Testlauf mit Tanzmöglichkeit sonntags ab 17 Uhr in den wärmeren Monaten erwägt der Gastronom überdies. Monatlich veröffentlicht er einen Flyer mit den Öffnungszeiten und besonderen Angeboten. So plant er beispielsweise, einen Elvis-Interpreten zu engagieren, der live singt. Das sei in seinem vorherigen Tanzcafé bereits ein „Knaller“ gewesen, sagt Gromes. „Ich bin zufrieden, wie es läuft“, ergänzt er und hat dabei immer im Blick, dass es den Gästen im Tanzcafé genauso geht.

„Es kommen immer wieder neue Gesichter“, sagt er zufrieden lächelnd und fügt hinzu, er zähle pro Woche 20 bis 30 neue Gäste. Einige hat er von seinem Club „Der Goldene Drache“ in Neunkirchen mit ins Fischbachtal gelotst. Dieses Lokal hat er während der Coronazeit jedoch zugemacht.

Er hat gute Verbindungen zu Dominik Thomé, dem Eigentümer des Hauses. So kam die Idee auf, das legendäre Tanzcafé Thomé eben wiederzubeleben, dessen Vormieter während der Pandemie ebenfalls die Pforten schlossen hatte. „Er hilft mir, wo es nur geht. Er ist ein guter Verpächter und Mensch“, lobt er Dominik Thomé. Nach der Idee folgten Umsetzung und Renovierung. Der Boden der beiden Tanzflächen ist ganz neu. Die alten Tische und Stühle kamen raus und stattdessen Stehtische rein. Auch neue Ablagen an den Theken erhielt sein Geschäft, das er als Tanzcafé bezeichnet, in Abgrenzung zu einer Disco. „Das ist für die Jungen“, sagt er schmunzelnd. Das sei mit ein Grund für den starken Zulauf, der auch Tanzbegeisterte aus umliegenden Kreisen wie Kaiserslautern, Kusel oder Trier anziehe.

Hinzu kämen die guten Parkmöglichkeiten sowie ein gutes Sicherheitsgefühl in dem kleinen Ort abseits der hektischen Großstadt. Er selbst ist in Zweibrücken beheimatet und betreibt das Tanzcafé im Nebenerwerb. „Ich bin ein Grenzgänger“, sagt der Pfälzer lachend.

Die beiden Thomé-Tanzflächen sind 17 beziehungsweise 30 Quadratmeter groß. Bevorzugt wird Fox und Rock-‘n’-Roll getanzt. Er sei selbst ein passionierter Tänzer, passe aber zum Beispiel, wenn eine Runde Freestyle ansteht und seine Gäste in Reih und Glied denselben Tanzstil vollführen. „Da schau ich lieber zu“, sagt er mit einem Augenzwinkern.

Die Lautstärke ist während des SZ-Besuchs angenehm und so eingestellt, dass man sich noch unterhalten kann, ohne zu schreien. Das sei ihm auch wichtig, da es ihm um einen gemütlichen Ort zur Kommunikation gehe.

Er sei während der Öffnungszeiten immer vor Ort und gehe auch mal von Tisch zu Tisch, um sich vorzustellen – und zum Spròòche.

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