Norbert Schmidt will einen schnelleren Internet-Zugang. Der Rentner aus Fischbach-Camphausen sagt sogar: "Ich bin der Meinung, Fischbach hat in den letzten Jahren an Attraktivität verloren. Schnelles Internet ist eine Sache, mit der man den Ort wieder besser positionieren kann. Auch, was Gewerbeansiedlung angeht."

Das Thema "schnelles Internet" treibt ihn schon lange um. Aufmerksam auf die Wichtigkeit dieses Standortfaktors wurde er durch den Umzug seines Sohnes in die Nähe von Weinheim. "Dort haben die Stadtwerke eine Firma gegründet und den Ausbau des schnellen Internets selbst in die Hand genommen", berichtet Schmidt, "Und ich dachte mir: Was dort möglich ist, muss doch auch bei uns möglich sein. Als sich herausgestellt hat, dass der LTE-Funk der Telekom in Fischbach auch nicht funktioniert, habe ich nach einer Alternative gesucht."

Norbert Schmidt war bis 2010 lange Jahre aktiver Kommunalpolitiker - unter anderem im Quierschieder Gemeinderat - und über 20 Jahre lang Ortsverbandsvorsitzender der CDU Fischbach. Nun engagiert er sich auf eigene Faust und widmet sich Themen, die seinen Wohnort betreffen. Um die Initiative "Schnelles Internet für Fischbach-Camphausen" voranzutreiben, sprach er bei Internetanbietern vor und stieß bei der Gemeinde und der saarländischen Firma Inexio auf offene Ohren. Wenn sich 150 neue Kunden finden, um die Wirtschaftlichkeit des Projekts zu sichern, realisiert sie innerhalb eines Jahres Glasfaser-Anschlüsse mit Geschwindigkeiten bis zu 100 MBit/s. "Ich halte die 150 Vorverträge für realistisch", sagt Schmidt, "bei mir haben sich schon über 20 Personen gemeldet, die so einen Vertrag sofort abschließen würden".

Am 2. Juni findet in der Fischbachhalle eine erste von insgesamt vier Informationsveranstaltungen für Bürger statt. "Die Firma Inexio wird sich vorstellen und erklären, wie das weitere Prozedere aussehen soll", erklärt Theresa Goldammer von der Gemeinde Quierschied, "anschließend wird es persönliche Beratungstermine geben, an denen die Bürger konkret zu ihrer individuellen Situation beraten werden".

Die Umsetzung werde dann von Inexio vorgenommen. Die Gemeinde muss hierfür weder finanziell noch baulich tätig werden. "Partiell werden dann Bereiche auf Gehsteigen geöffnet und das Glasfaser-Kabel quasi durch das Erdreich geschossen", erklärt Goldammer, "dafür reichen zwei kleinere Öffnungen des Gehsteigs statt über die gesamte Länge des Kabels". Sollte es zu diesen Maßnahmen kommen, gewinnen alle Beteiligten: Die Interessenten um Norbert Schmidt können einen schnelleren Internetzugang nutzen, die Gemeinde freut sich über die Steigerung des Wohnwerts und Inexio freut sich über neue Kunden.

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