Quierschied Hundesportler blicken fröhlich nach vorn

Quierschied · Quierschieder Klub stellt bei Probetraining sein Angebot vor und freut sich über renoviertes Vereinshaus.

 Mitglieder der Trainingsgruppe im Schäferhundeverein Quierschied mit dem Vorsitzenden Dirk Daniel (Zweiter von links), Bürgermeister Lutz Maurer (Mitte) und Trainer Hajo Schmitt (Zweiter von rechts).

Mitglieder der Trainingsgruppe im Schäferhundeverein Quierschied mit dem Vorsitzenden Dirk Daniel (Zweiter von links), Bürgermeister Lutz Maurer (Mitte) und Trainer Hajo Schmitt (Zweiter von rechts).

Foto: Stefan Bohlander

bo) Bei so viel Grazie und Anmut denkt sogar der Bürgermeister kurz darüber nach, sich einen Hund zuzulegen. Doch dann besinnt sich Lutz Maurer darauf, dass sein Amt ihm sehr viel Zeit abverlangt und das gegenüber dem Vierbeiner natürlich unfair ist. So nimmt er das Probetraining am Freitagabend als bewundernder Zuschauer wahr, zu dem ihn der Schäferhundeverein Quierschied eingeladen hatte. Außerdem besucht er das Vereinsheim, das gerade renoviert wurde – auch mit Unterstützung der Gemeinde.

Mit dem Probetraining möchte der Verein, bei dem trotz des Namens nicht nur Schäferhunde gerne gesehen sind, zeigen, dass Hundesport eine schöne Sache ist, wie der Vorsitzende Dirk Daniel erklärt. Denn der Sport sei gerade etwas in der Kritik, etwa durch Aussagen von Autor und Hundetrainer Martin Rütter. „Damit hat er dem Hundesport keinen Gefallen getan“, bringt Dirk Daniel seine Meinung auf den Punkt. Der Promi hatte, sehr überspitzt formuliert, viele Hundesportler als „alkoholkranke Profilneurotiker mit vierbeinigen Waffen“ bezeichnet. Dass Verallgemeinerungen niemals hilfreich sind und die Aussage im Grunde auch Quatsch ist, davon überzeugt sich der Verwaltungschef nun also selbst, etwa durch die Hundeführung von Hans-Jörg (Hajo) Schmitt, dem wohl erfolgreichsten Hundesportler des Saarlandes.

Er ist unter anderem Saarlandmeister im Gebrauchshundesport. Mit Schäferhund Arcana von Nicole Strack zeigt er einen Querschnitt des Trainings, das an Freitagen ein Mix an Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst ist. Die Geschwindigkeit, wie schnell ein Hund lerne, hänge natürlich vom Tier ab, doch eines helfe bestimmt: „Manche machen für ein Stück Frolic alles“, sagt Hajo Schmitt lachend. Doch generell müsse der Hund selbst auch einiges an Eigenmotivation mitbringen. Zum Gehorsam gehört, wie am Freitag zu sehen ist, unter anderem, direkt neben dem Menschen zu gehen und sich nicht ablenken zu lassen – weder von Artgenossen noch von Leckerlis, die es während der Wettkämpfe ohnehin nicht gibt.

Nicht nur die menschlichen wie tierischen Sportler sind gut in Schuss, sondern nun auch wieder das Vereinshaus. „Da war außen Holz und innen nichts“, sagt Dirk Daniel über die Innenwand, die „entholzt“ und neu verputzt wurde. Neue Fenster wurden eingesetzt, und ein neues Rolltor gibt nun den Weg in die kleine Halle frei, die gegen eine Aufwandsentschädigung auch gemietet werden kann. Einige Wände und die Fassade müssen noch gestrichen werden. Drei Monate wurde an der Renovierung gearbeitet, die durch örtliche Firmen umgesetzt wurde. Rund 10 000 Euro kostete die Renovierung, 1000 Euro kamen als Zuschuss von der Gemeinde. Dabei habe es keine große Diskussion im Kulturausschuss gegeben, wie Bürgermeister Maurer erklärt. Man kenne als Mitglied des Gemeinderates im Normalfall ja auch die Vereine und wisse, dass das Geld in vertrauensvolle Hände gehe. Er selbst kenne den Verein auch, da seine Frau durch ihre Mitwirkung beim Jugendblasorchester schon öfter im Vereinsheim war. Daher wisse er, dass es immer gut besucht sei, und sieht die Verschönerungsarbeiten „gerade für die Vereinsaktivitäten als große Aufwertung“.

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