Meinung RAG baut PCB-Kläranlage in Fischbach: Sedimente im Fischbach verseucht?

Meinung | Fischbach · Dass die PCB-Kläranlage in Fischbach kommt, ist wichtig und richtig. Doch wie verseucht sind eigentlich die Sedimente im Fischbach?

 Am Fuße des Hammerkopfturmes in Fischbach soll die neue PCB-Kläranlage entstehen.

Am Fuße des Hammerkopfturmes in Fischbach soll die neue PCB-Kläranlage entstehen.

Foto: Thomas Reinhardt

Es ist gut und richtig, dass die RAG nun das mit PCB vergiftete Wasser aus der Grube Camphausen in Fischbach reinigen will. Dass sie ihr „Kläranlagenprojekt“ am Fuße des Hammerkopfturmes umsetzt, ist aus Sicht der RAG sicher schlüssig. Schließlich gehört ihr das Gelände, schließlich pumpt sie dort das Gift-Wasser aus dem alten Schacht. Ärgerlich ist dies für die Gemeinde Quierschied, die auf dem Gelände liebend gerne ein Gewerbegebiet entwickelt hätte. Ein Filetstück, direkt an der Autobahn gelegen, das hätte sich sicher sehr gut vermarkten lassen. Auch ärgerlich für die Freunde der Industriekultur im Saarland - oder Deutschland. 2016 hat die Bundesingenieurkammer den Hammerkopfförderturm des Schachtes IV (Baujahr 1915) als historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland ausgezeichnet, ein Denkmal sondersgleichen - das nun die nächsten Jahrzehnte wohl keine Besucher empfangen wird. Und sicher bereitet das Projekt auch den Anwohnern Sorgen, sie fürchten den Gestank des schwefelhaltigen Grubenwassers - und sicher hat niemand gerne eine Kläranlage in der Nachbarschaft. In den Klärbecken setzt sich nun das PCB ab, da es schwerer als Wasser ist, da es sich an Schwebteilchen anlagert. Wo und wie die RAG die Sedimente aus den Klärbecken entsorgen wird, ist noch unklar.