Quierschied bittet Land um Hilfe

Quierschied. Der Jahrhundert-Regen am 3. Juli in Quierschied hat eine Spur der Verwüstung durch die Gemeinde gezogen. Nach einer Analyse des saarländischen Umweltministeriums sind an diesem Tag über Quierschied innerhalb von nur vier Stunden 96 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel gestürzt. Die sonst harmlosen Bäche Kohlbach, Lasbach und Fischbach wurden zu reißenden Flüssen

Quierschied. Der Jahrhundert-Regen am 3. Juli in Quierschied hat eine Spur der Verwüstung durch die Gemeinde gezogen. Nach einer Analyse des saarländischen Umweltministeriums sind an diesem Tag über Quierschied innerhalb von nur vier Stunden 96 Liter Regen pro Quadratmeter vom Himmel gestürzt. Die sonst harmlosen Bäche Kohlbach, Lasbach und Fischbach wurden zu reißenden Flüssen. Jetzt hat die Gemeinde die Schadenssumme ermittelt. Herausgekommen ist eine Summe von rund 1,42 Millionen Euro. Davon entfallen nach Angaben von Bürgermeisterin Karin Lawall 483 000 Euro auf die Beseitigung der Wasserschäden am Rathaus, 818 000 Euro auf die Erneuerung von Uferböschungen und Bachläufen, 66 000 Euro auf die Sanierung von Wegen und öffentlichen Anlagen, 35 000 Euro auf die Reinigung der Kanäle sowie 20 000 Euro auf die Erneuerung der Ausrüstung der Wehr. "Das sind aber nur die Schäden der Gemeinde und auch nur die gröbsten", sagt Lawall. In Anbetracht der schwierigen finanziellen Lage der Gemeinde hat sie Ministerpräsident Peter Müller in einem Brief um Hilfe gebeten. Eine Kopie ihrer Bitte ging an Innenminister Klaus Meiser und Umweltminister Stefan Mörsdorf. "Als Bürgermeisterin der Gemeinde Quierschied wende ich mich an Sie, mit der Bitte um Ihre Unterstützung in einer sehr schwierigen Situation", beginnt der Brief. Zur SZ sagte Lawall: "In dieser Situation, in die wir durch höhere Gewalt geraten sind, brauchen wir zur Beseitigung der Schäden Zuschüsse und die Erlaubnis, Sonderkredite aufnehmen zu dürfen." Die Bürgermeisterin erinnert daran, dass es im Zuge der Diskussion um Sanierung oder Neubau des Rathauses bereits einen Zuschussbescheid über 800 000 Euro aus dem Substanzerhaltungsprogramm von der damaligen Innenministerin Annegret Kramp-Karrenbauer gab: "Dieses Geld könnten wir jetzt gut gebrauchen." Allerdings habe der Nachfolger von Kramp-Karrenbauer, Klaus Meiser, den Zuschuss in die Jahre 2010 und 2011 verschoben. Nach Recherchen unserer Zeitung hat Ministerpräsident Peter Müller der Gemeinde Quierschied bereits geantwortet. Die Landesregierung sei selbstverständlich bereit, im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu helfen, teilte Müller der Gemeinde mit. Und er verwies zur weiteren Besprechung auf den zuständigen Kommunalminister Klaus Meiser. Dieser erklärte gestern: "Ich werde meiner Heimatgemeinde im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten helfen." In einem ersten Schritt erhalte die Gemeinde eine Bedarfszuweisung von 20 000 Euro für die Feuerwehr. Am kommenden Donnerstag hat Innenminister Meiser einen Gesprächstermin mit Bürgermeisterin Lawall.

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