Paula Zimmer ist die Erste im relativ warmen Wasser

Quierschied · Das Badewetter am vorigen Samstag war Nichts für Warmduscher: Am Morgen packten mehrere Schwimmer ihre Badesachen ein und gingen zur Saisoneröffnung ins Wasser. Dafür gab es Lob und Kohle vom Rathauschef.

 Bürgermeister Lutz Maurer überreichte am Samstagmorgen der ersten Besucherin der Saison, Paula Zimmer, einen Gutschein.

Bürgermeister Lutz Maurer überreichte am Samstagmorgen der ersten Besucherin der Saison, Paula Zimmer, einen Gutschein.

Foto: Iris Maurer

Die Hecken sind frisch gestutzt, und das klare Wasser wartet auf den ersten Ansturm. Am vorigen Samstag startete in Quierschied die Freibad-Saison. Und das mit einem Ritual: Wer zuerst im Becken ist, erhält ein Präsent. Und so drängten sich vor Tor-Öffnung bereits rund 30 begeisterte Schwimmfans zum Anbaden 2016. Erfreulich dabei: Mit 19 Grad war es im Wasser weitaus wärmer als außerhalb. Und so freute sich auch Quierschieds Bürgermeister Lutz Maurer über die ersten Besucher. Sein Ziel in den kommenden Wochen: "Ich will vor Dienstbeginn versuchen, mal ein paar Bahnen hier zu schwimmen." Beeindruckt war er - wie viele an diesem Morgen - von der top gepflegten Anlage. Standardmäßig wurden in den vergangenen Wochen unter anderem die Technik und die Funktion der Wasseraufbereitung überprüft und die Pumpen gewartet. Außerdem gab es routinemäßige Anstricharbeiten. Und da hat seit Jahren neben dem Quierschieder Bauhof auch der Rentner Erwin Schmidt seine Finger im Spiel. Er stutzt regelmäßig die langen Hecken, die Becken und Liegewiese trennen - und das ehrenamtlich. Akkurater geht es wohl kaum: "Dafür brauche ich rund eine Woche. Im Sommer bin ich fast täglich hier, aber weniger zum Schwimmen. Es ist einfach ein schöner Ort", erzählt der Quierschieder.

Dann nahmen die ersten Freiluft-Schwimmer in Badesachen direkten Kurs auf das 50 Meter lange Kombibecken. Flugs schaffte die kleine Paula Zimmer den ersten Sprung ins blaue Nass: "Das Wasser ist noch ein wenig kalt. Aber ich wollte Erste sein, bin ganz oft hier, nicht nur in den Ferien. Deshalb habe ich eine Saisonkarte." Den Lohn fürs Schnellsein bekam die Schülerin vom Bürgermeister: Quierschieder Kohle , eine Art Gemeinde-Währung, die in den Geschäften im Ort eingelöst werden kann.

"Für uns ist das Freibad ein guter Ort, an dem man sich auch mit Freunden treffen kann, ohne weit zu fahren", erzählt Niko Dünkel. Er gehörte mit seinem Kumpel Niclas Adam auch zu den Ersten im Freibad. Adam: "Viele kaufen auch gleich eine Saisonkarte. Das lohnt sich dann richtig. Ich komme bei gutem Wetter oft nach der Schule direkt hierher. Das Wasser war zwar noch kalt, aber angenehm kalt."

Temperaturmäßig angepasst hatte sich Dr. Markus Schadt. Er sprang im Neopren-Anzug ins Becken: "Ich schwimme normalerweise meistens in der Mittagspause vier- bis fünfmal hier ein paar Bahnen. Die Bedingungen dafür sind hier sehr gut." Das Besondere in Quierschied : Das Becken wird per Solaranlage mit Flexi-Rippenrohren erhitzt. Diese Rippenrohre haben eine Gesamtlänge von 25 Kilometern. Und diese Art Heizung wissen die Besucher aus Quierschied und den umliegenden Kommunen zu schätzen. 38 635 zahlende Gäste kamen im vergangenen Jahr. Rekordtag war der 5. Juli mit 1829 Besuchern. "Wir hoffen natürlich auf eine gute Freibad-Saison, vielleicht so wie im vergangenen Sommer", erklärte Lutz Maurer. Denn eng mit dem Wetter verbunden seien auch die Einnahmen des Freibades, an dem es trotz aller Sparzwänge momentan nichts zu rütteln gäbe: "Durch die Vereinbarung mit Sulzbach, in diesem Bereich zusammenzuarbeiten, besteht da momentan kein Handlungsbedarf."

Da Quierschied über kein Hallenbad mehr verfügt, werde das Freibad-Personal größtenteils für die Saison angestellt beziehungsweise reaktiviert. Neu ist im Quierschieder Freibad, dass Inhaber der Ehrenamtskarte nun ebenfalls eine Ermäßigung enthalten und die Familien-Saisonkarte jetzt beide Elternteile mit allen Kindern bis 17 Jahre umfasst. Und so zieht Dieter Mees an der Kasse bereits nach kurzer Zeit eine zufriedene Bilanz: "Wir haben immerhin schon zehn Familien- und acht Erwachsenenkarten verkauft."

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