Noch in dieser Woche werden die Pumpen abgestellt

Fischbach. Vor einigen Tagen geriet die Privatgrube Fischbach in die Schlagzeilen. Volker Klein aus der Rußhütter Straße berichtete von schmutzigen und stinkenden Einleitungen in den Fischbach. Der Bach fließt direkt hinter Kleins Haus vorbei. Der Anwohner vermutete, die Grube im Fischbacher Wald würde Klärschlamm in den Bach einleiten (wir berichteten)

 Bergleute bei der Arbeit in der Grube Fischbach. Foto: Becker&Bredel

Bergleute bei der Arbeit in der Grube Fischbach. Foto: Becker&Bredel

Fischbach. Vor einigen Tagen geriet die Privatgrube Fischbach in die Schlagzeilen. Volker Klein aus der Rußhütter Straße berichtete von schmutzigen und stinkenden Einleitungen in den Fischbach. Der Bach fließt direkt hinter Kleins Haus vorbei. Der Anwohner vermutete, die Grube im Fischbacher Wald würde Klärschlamm in den Bach einleiten (wir berichteten). Frank Elsner, der Chef der Privatgrube, erklärt im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung: "Die milchige Brühe kommt keinesfalls von uns. Außerdem gibt es bei uns keinen Klärschlamm." Von der Privatgrube hoch droben im Wald führt der Bach Birkhomes das Wasser der Grube bis runter in den Fischbach. Elsner: "Der Weg ist etwa zwei Kilometer lang. Außer uns gibt es noch zahlreiche weitere Einleiter in den Bach." Elsner und sein Betriebsleiter Jürgen Eifler können sich vorstellen, dass aufgrund der starken Regenfälle Erde und Lehm in den Bach geschwemmt wurden. Sie weisen darauf hin, dass alle Wässer der Grube, von unter oder über Tage, geklärt werden. Das Wasser von unter Tage werde in einem Klärstreb gefangen und in drei hintereinander liegenden Becken gereinigt. Das passiere auch mit Wasser vom Grubengelände. Das Abwasser aus den Gebäuden wird nach Angaben von Frank Elsner seit 2001 durch eine biologische Kläranlage geführt. Elsner erzählt, dass die Privatgrube seit 1972 Wasser in den Birkhomes einleitet. Im Juni stellte sie die Förderung ein. Seitdem wird unter Tage alles zurückgebaut. Noch in dieser Woche werden die Pumpen abgestellt. Das bedeutet: Es wird dann kein Wasser mehr in den Birkhomes eingeleitet. Eifler: "In den ganzen Jahren zuvor kamen 90 Prozent des Wassers im Birkhomes aus der Grube."Bis Ende des Jahres arbeiten in der Privatgrube, die zur Bergwerksgesellschaft Merchweiler gehört, noch 90 Mitarbeiter. "In der Blütezeit, Mitte 2007, arbeiteten hier 130 Mitarbeiter - 70 Bergleute, 25 Schlosser, 20 Elektriker und 15 Verwaltungsangestellte", erklärt Elsner und betont: "Es ist uns gelungen, für alle Mitarbeiter, die nicht in die Anpassungsregelung kommen, einen Arbeitsplatz zu finden." Für 20 Menschen gibt es noch bis Ende 2010 Arbeit auf der Grube. Elsner: "Die sieben Tagesöffnungen müssen zubetoniert werden." Das bedeutet: Auf einer Länge von etwa 150 Metern werden die 3,5 Meter breiten und zwei Meter hohen Strebe mit Beton verfüllt. Dann ist die Privatgrube Fischbach Bergbaugeschichte. ll

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