Nikolaus sendet Videobotschaft Nikolaus kommt virtuell zu den Familien
Quierschied · Die Quierschder Wambe verzichten dieses Jahr auf Hausbesuche und melden sich per Videobotschaft.
Normalerweise tanzt Lukas Wagner im Männerballett des Karnevals-Vereins die Quierschder Wambe. Und normalerweise besuchen sechs Zweier-Teams der Wambe am Nikolaus-Abend etwa 50 Familien. Aber was ist schon normal in diesem Corona-Jahr?
In gewohntem Rahmen wird es die Nikolaus-Aktion diesmal nicht geben, aber die beliebte Aktion einfach ausfallen zu lassen, wollten die Fastnachter aus Quierschied auch nicht. Also haben sie sich was überlegt. Statt eines Besuchs vor Ort werden der Nikolaus und sein Begleiter Knecht Ruprecht in diesem Jahr eine Videobotschaft senden.
Wenn nicht ein Virus die ganze Welt auf den Kopf stellen würde, liefe die Nikolaus-Aktion der Wambe so ab wie seit rund einem Vierteljahrhundert: Familien aus den Kommunen Quierschied, Friedrichsthal, Sulzbach und Merchweiler buchen im Oktober über die Homepage der Wambe einen Besuchstermin. „Manchmal dauert es zwei bis drei Wochen, ehe wir ausgebucht sind“, berichtet Lukas Wagner, „diesmal waren alle 50 Termine innerhalb von zwei Tagen weg“.
Im November steigt der Karnevals-Vereins in die Planung ein, bedeutet: die Termine für den Nikolaus-Abend werden unter den sechs Teams verteilt, Routen festgelegt, Absprachen mit den Familien getroffen. Denn die Aktion soll schon was Persönliches haben. Heißt: die Wambe-Mitglieder informieren sich vorab bei Mama und Papa über die guten und weniger guten Seiten der Kinder, die am 5. Dezember besucht werden. Jedes Kind wird mit seinem Namen angesprochen, es wird gesungen, Gedichte werden vorgelesen, Geschenke überreicht und ein Erinnerungsfoto mit der gesamten Familie gemacht. Normalerweise.
Dass der Nikolaus und Knecht Ruprecht von Haus zu Haus ziehen, ist in diesem Jahr ausgeschlossen. Also haben sich die Wambe in einer Ecke ihres Vereinsheims eine vorweihnachtliche Kulisse geschaffen, in der sie Videobotschaften aufnehmen. Auch diese werden persönlich, auf die Kinder in den Familien zugeschnitten sein, versichert Wagner, der mit Hans-Peter Schumacher die Nikolaus-Aktion der Quierschder Wambe koordiniert. Lukas Wagner skizziert den Ablauf: „Jede Familie bekommt ihren persönlichen Gruß vom Nikolaus per DVD in einem Umschlag nach Hause gebracht. Auf dieser DVD lobt und tadelt der Nikolaus die Kinder und liest auch ein Gedicht vor. So wollen wir den Familien wenigstens ein bisschen Weihnachtsstimmung vermitteln.“
In Zeiten vor Corona kostete der Hausbesuch von Nikolaus und Knecht Ruprecht 17 Euro in Familien mit bis zu drei Kindern, für jedes weitere Kind drei Euro zusätzlich. In diesem Jahr verzichten die Wambe auf eine Gebühr, über eine Spende würden sie sich jedoch sehr freuen. „Alles, was auf dem Spendenkonto eingeht, verwenden wir für unsere nächsten Nikolaus-Aktionen“, betont Wagner. „Wir brauchen zum Beispiel neue Kostüme.“
Das sind die sechs Teams der Quierschder Wambe für die Nikolaus-Aktion, jeweils bestehend aus Nikolaus und Knecht Ruprecht: Lukas Wagner/Heiko Jungbluth, Hans-Peter Schumacher/Mona Wagner, Dieter Mees/Jörg Göbel, Gernot Abrahams/Harald Kettering, Bernd Paries/Matthias Becker, Axel Fey/Tobias Daniel.